Die Preise für Wohnimmobilien steigen deutlich an – so der allgemeine Tenor. Der bundesweite Wohn-Index Deutschland des Researchinstituts F+B weist für das vierte Quartal 2011 allerdings ein leicht gesunkenes Niveau aus.
Weder die Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen noch die Wohnungsmieten stiegen demnach im bundesweiten Durchschnitt weiter an. Im Vergleich zum dritten Quartal 2011 sei der Wert sogar um 0,3 Prozent gesunken. Diese Ergebnisse unterscheiden sich von den kürzlich vorgestellten Index-Daten der Bundesbank, die für 2011 einen Preisanstieg von 5,5 Prozent gegenüber 2010 feststellen. Die Bundesbank untersucht allerdings nur 125 deutsche Städte, während der F+B-Wohn-Index die Preis- und Mietentwicklungen bis auf die Postleitzahlebene hinab analysiert und damit auch den ländlichen Raum mit erfasst, der oft durch Stagnation oder Preisrückgänge gekennzeichnet ist.
„Unsere Daten bestätigen einen generellen Preisanstieg bei Immobilien in den größeren Städten, bei Betrachtung des Gesamtmarkts relativiert sich diese Beobachtung aber“, kommentiert Dr. Bernd Leutner, Geschäftsführer von F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt. „Auch bei der Analyse von Immobilienarten sehen wir große Unterschiede: Eigentumswohnungen verteuern sich im Schnitt um 2,9 Prozent im Jahresvergleich, Eigenheime hingegen werden sogar um 0,1 Prozent günstiger“, so Leutner weiter. Der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen spiegele einen Trend zur Kapitalanlage in Immobilien wider, der aber keine Rückschlüsse auf den Gesamtmarkt erlaube. „Wir können keine Bildung von Immobilienblasen in Deutschland feststellen“, unterstreicht Leutner. Investoren und private Kaufinteressenten sollten jedoch eine gründliche Regionalanalyse durchführen bevor sie sich für Ankäufe entscheiden, da die regionalen Unterschiede der Preisentwicklung von Wohneigentum beträchtlich sind.