Deutsche institutionelle Anleger planen höhere Immobilienquote

Deutsche institutionelle Investoren wollen angesichts der Euro-Schuldenkrise und drohender Inflation bei gleichsam niedrigem Zinsniveau ihre Immobilienquote erhöhen und in den kommenden drei Jahren im Schnitt rund 500 Millionen Euro direkt oder indirekt investieren, so eine Studie von Rueckerconsult und TTR. 

ImmobilienquoteSchon innerhalb des nächsten Jahres sollen demnach durchschnittlich 200 bis 300 Millionen Euro für Immobilieninvestitionen vorgesehen werden. Dies ergab eine Befragung unter institutionellen Investoren, die Rueckerconsult und die TTR Group gemeinsam im November durchgeführt und im Rahmen des ersten Immobilien-Fonds-Forum vorgestellt haben.

Deutschland stellt der Untersuchung zufolge durch seine wirtschaftliche Stabilität weiterhin für den Großteil der Experten den attraktivsten Markt dar: Jeweils rund 70 Prozent wollen in naher Zukunft in deutsche Einzelhandels- oder Büroimmobilien investieren, 57 Prozent in deutsche Wohnimmobilien. Das restliche Europa bleibt immerhin für rund ein Drittel der Befragten ein interessanter Zukunftsmarkt. 36 beziehungsweise 38 Prozent wollen in dieser Region in Einzelhandel oder Büro investieren. Darüber hinaus sind für 24 Prozent der Experten Investitionen in Logistikimmobilien im restlichen Europa denkbar. Am wenigsten Interesse zeigen die Befragten an Investitionen in asiatische Immobilien. Aber auch der amerikanische Markt landet bei Kapitalanlagen in Büro- oder Einzelhandelsimmobilien hinter Deutschland, den Beneluxländern und dem restlichen Europa nur auf Platz vier. In amerikanische Wohnimmobilien möchte künftig jeder fünfte Befragte anlegen.

Investoren setzen auf Direktanlagen, Immobilienfonds oder SICAF

In punkto Beteiligungsstrukturen setzen institutionelle Anleger den Umfrageergebnissen zufolge auf altbewährte Methoden: Gut drei Viertel der befragten Investoren planen, direkt in Immobilien zu investieren. Fast die Hälfte (43 Prozent) zieht indirekte Investitionen über Immobilienfonds, Spezialfonds oder SICAF in Betracht. Die indirekte Beteiligung über Immobilienaktiengesellschaften oder REITs zieht jeder vierte (24 Prozent) in Erwägung, ebenso wie den Ankauf von notleidenden Immobilienportfolios.

„Unsere Befragung liefert wichtige Anhaltspunkte, wie Investoren ihre Anlagestrategie an die aktuellen Marktgegebenheiten wie Verschuldungskrise, Inflationsangst, Solvency II- und Basel III-Auflagen anpassen werden“, erläutert Thomas Rücker, Geschäftsführer der Berliner Kommunikationsberatung Rueckerconsult. „Die Befragungsergebnisse können als Grundlage dienen, wie frühzeitig auf die Megatrends am Finanz-, Kapital- und Immobilienmarkt reagiert werden kann, um die individuellen und branchenweiten Risiken für die Kapitalanlage-, Banken- und Immobilienbranche zu erkennen und Gegenstrategien zu entwickeln“, so Rücker weiter.

Seite 2: Senioren- und Pflegeimmobilien gewinnen an Bedeutung

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