Über Immobilienpreisblasen in Deutschland und Europa

Eine sehr ähnliche Entwicklung vollzog sich bei den relativen Preisen für Einzelhandelsimmobilien in Paris oder London. Wer also seine Stimme erhebt, um vor Wohnungspreisblasen in Deutschland zu warnen, sollte also auch schreien, um vor den Fehlentwicklung auf (ausgewählten) Gewerbemärkten zu warnen.

Aufschlussreich ist der Vergleich des Spreads der gewerblichen Mietrenditen zu den Mietrenditen für deutsche Neubauwohnungen: Für Frankfurt und München liegt dieser Spread aktuell in etwa auf der Höhe des langjährigen Mittels – sprich, wenn die Wohnungen in München und Frankfurt als überbewertet gelten, könnten dies die Büros auch.

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Die Spreads für Londoner oder Pariser Büroflächen und vor allem für die Einzelhandelsflächen in diesen Metropolen gegenüber den Frankfurter bzw. Münchener Neubauwohnungsrenditen liegt aktuell deutlich unterhalb des langjährigen Mittelwertes.

Risikoprämie für ausländische Gewerbeimmobilien

Das heißt, Investoren waren gewohnt, eine Risikoprämie für ausländische Gewerbeimmobilien gegenüber deutschen Neubauwohnungen zu verlangen, und diese ist in den letzten Jahren deutlich geschrumpft; im Falle der Einzelhandelsimmobilien ist sie sogar vollständig verloren.

Zusammenfassen lässt sich also festhalten: Die Preisentwicklung nicht nur auf vielen europäischen Wohnungsmärkten ist spürbar größer als hierzulande; außerdem war die Dynamik auf vielen Gewerbeimmobilienmärkten wesentlich stärker als auf den „heißesten“ deutschen Wohnungsmärkten.

Es stellt sich also die Frage, ob wir bei aller Vorsicht vor Übertreibungen auf den Wohnungsmärkten auch auf alle Gefahren achten?

Seite vier: Wohin mit den Anlagemilliarden?

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