Über Immobilienpreisblasen in Deutschland und Europa

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass auch für die Gewerbeimmobilienmärkte die Frage bleibt: Wohin denn sonst mit den Anlagemilliarden? Selbst für London liegen die Spreads der Mietrenditen gegenüber den Renditen 10-jähriger Staatsanleihen noch immer bei über 100 Basispunkten, für Paris liegen sie um 240 Basispunkte über den Staatsanleiherenditen; für Frankfurter Büroflächen beläuft sich der Spread sogar auf 345 Basispunkte.

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Geborgtes Glück

Doch gerade dieser Sachverhalt darf kaum beruhigen, denn wahrscheinlich ist ja das Niveau der Staatsanleiherenditen nicht nachhaltig. Steigen die Staatsanleihezinsen in den nächsten Jahren (nur) auf den langjährigen Mittelwert, so schrumpelt der auskömmliche Spread erheblich zusammen – für Londoner Büroimmobilien würde er negativ.

Dass uns bisher die Gründe fehlen, an steigende langfristige Zinsen zu glauben, ist dann wohl auch nur ein geborgtes Glück. Schließlich darf dies auch nicht als vollständige Beruhigung für die deutschen Wohnungsmärkte missverstanden werden, vor allem mit dem Blick auf große Portfoliofinanzierungen könnten uns noch zusätzliche Bedenken einfallen.

Der Autor Professor Dr. Tobias Just ist Dozent an der Universität Regensburg und an der IREBS Immobilienakademie. Der Beitrag ist dem IREBS Standpunkt entnommen.

Foto: IREBS, Thomas Plettenberg

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