Das Portal Immobilienscout 24 hat einen Indikator zur Früherkennung von Preisblasen am Wohnimmobilienmarkt vorgestellt. Der IMX Bubble Indikator setzt Mieten und Kaufpreise zueinander in Relation.
Entscheidend sei dabei die regionale Betrachtung, so Michael Kiefer, Leiter Immobilienbewertung bei Immobilienscout 24, im Rahmen der Präsentation auf der Expo Real. Entwickelten sich Mieten und Kaufpreise in einer Region oder an einem Standort identisch, blieben die Renditen stabil. Wenn die Mieten stärker steigen als die Kaufpreise, verbesserten sich die Renditen und damit gegebenenfalls die Investitionschancen. Falls die Kaufpreise jedoch stärker steigen als die Mieten, könne dies ein Hinweis auf eine Preisübertreibung und damit auf eine mögliche Preisblase sein. Der Indikator bildet die Entwicklung von Mieten und Angebotspreisen in 367 von 418 Kreisen und kreisfreien Städten ab, wobei das Niveau des Jahres 2007 als Ausgangspunkt einem Wert von 100 Indexpunkten entspricht.
Allerdings ist der Bubble-Indikator lediglich ein Hinweis auf die unterschiedliche Preisentwicklung und könne nicht als alleiniges Kriterium herangezogen werden, betont Immobilienscout 24. Speziell Regionen mit deutlich fallenden Preisen würden scheinbar gut abschneiden. Interessant für Investoren seien aber lediglich Regionen und Standorte mit positiven Preistrends. Für eine Gesamtbewertung sei darüber hinaus auch eine Einbeziehung der Nachfrage sowie der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung einer Region notwendig.
Die stärkste Kaufpreisentwicklung bei Eigentumswohnungen verzeichnet Immobilienscout 24 im Kreis Cloppenburg, in Erfurt und im Kreis Donau-Ries. Als stark überbewertet gelten nach den Ergebnissen des IMX Bubble Indikators Ansbach, der Kreis Donau-Ries und Greifswald. In Ansbach etwa liegt nach den Ergebnissen des IMX Immobilienpreisindex das Kaufpreisniveau bei 123,0 Indexpunkten, das Mietniveau dagegen nur bei 84,7 Indexpunkten. (bk)
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