Gleichzeitig steigt das Fertigstellungsvolumen im Neubau in den sieben wichtigsten Bürostandorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) in 2010 laut Prognose um 16,3 Prozent auf knapp 1,15 Millionen Quadratmeter – den höchsten Wert seit fünf Jahren. In der Folge würden dieses Jahr in den großen Metropolen 8,75 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer stehen – eine erneute Zunahme um 18,8 Prozent nach einem Wachstum von zehn Prozent im vergangenen Jahr. Die durchschnittliche Leerstandsquote soll nach 8,8 Prozent im Jahr 2008 und 9,7 Prozent im Jahr 2009 dieses Jahr auf den neuen Höchststand von 11,3 Prozent steigen.
Mit Ausnahme von Berlin und Frankfurt werden gemäß Gutachten alle wichtigen Bürostandorte voraussichtlich neue Rekordleerstände zu verzeichnen haben, wobei Frankfurt mit 19,1 Prozent (2009: 17,4 Prozent; 2008: 15,7 Prozent) die mit Abstand höchste Leerstandsquote aufweisen wird. In der Bankenmetropole wird demnach dieses Jahr fast jeder fünfte Quadratmeter Bürofläche leer
stehen.
Deutlich optimistischer als die meisten Maklerhäuser ist Schulten dagegen
für den Investmentmarkt. Nach einer Halbierung des Transaktionsvolumen
auf knapp zwölf Milliarden Euro im Jahr 2009 erwartet er für 2010
Transaktionen mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro. Grundlage dafür
sei die Belebung auf dem Investmentmarkt ab August 2009 und die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Frühindikatoren wie des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index. „Diese Entwicklung sollte, eine Fortschreibung der wirtschaftlichen Erholungstendenzen vorausgesetzt, auch im Jahr 2010 anhalten“, betont Schulten. Sollte es nicht zu größeren Finanzierungsengpässen kommen, erwartet er deshalb auch eine Entspannung bei Portfoliodeals.
Wohnimmobilien: Angst vor Wohnungsnot unbegründet
Gute Nachrichten hat Harald Simons, Vorstand von Empirica, für die Eigentümer von Wohnimmobilien. Nach einem Rückgang der Wohnimmobilienpreise in den vergangenen Jahren steigen die Preise auf den
deutschen Wohnungsmärkten mittlerweile wieder. „Das Jahr 2009 dürfte den unteren Wendepunkt des Wohnungsmarktzyklus markiert haben“, betont Simons.