Nachdem der IMX in den letzten Monaten leicht rückläufige Angebotspreise für Immobilien gespiegelt hat, zeigt der Oktober erste Anzeichen für eine Stabilisierung. Am deutlichsten ist der Trend bei Wohnhäusern im Bestand zu beobachten. Das zeigt der aktuelle auf Basis von über acht Millionen Immobilienangeboten auf dem Internetmarktplatz Immobilienscout 24 gebildete Angebotsindex.
„In diesem Segment“, so Michael Kiefer, Leiter Immobilienbewertung bei Immobilienscout 24, „können die Angebotspreise den leichten Aufwärtstrend des Vormonats weiter fortsetzen. Es scheint, dass hier die Trendwende endlich erreicht wurde.“ Weitere Indizien für eine Stabilisierung zeigten laut Kiefer zudem die Preiskurven für Neubauimmobilien. Diese seien zwar auch im Oktober noch leicht fallend, jedoch mit starker Tendenz zur Bodenbildung. „Das ungebrochen große Interesse für die Eigenheimimmobilie im Markt sowie niedrige Zinsen begünstigen diese Entwicklung“, so der Immobilien-Bewerter.
Lediglich die Angebotspreise für Wohnungen im Bestand setzten den IMX-Abwärtstrend der Vormonate weiter fort. „Ein Indiz dafür, dass derzeit eher Wohnungen mit einfacher Ausstattung das Angebot im Markt bestimmen“, interpretiert Kiefer. Zum Jahresende sieht er eine steigende Wahrscheinlichkeit sich stabilisierender Neubaupreise in guten Lagen. Kiefer: „Im Schatten dieser Entwicklung können dann auch die Preise für Bestandsimmobilien wieder zulegen.“
Die IMX-Trendanalyse und -Prognose von Immobilienscout 24 für die einzelnen Teilmärkte:
Die Preise für neu gebaute Häuser sind leicht fallend mit starker Tendenz zur Stabilisierung. Das Preisniveau liegt damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Dort ist kurz- bis mittelfristig eine deutliche Stabilisierung zu erwarten. Zum Jahresende hin kann unter Umständen sogar mit einer Preissteigerung gerechnet werden.
Bei Häusern im Bestand ist die Bodenbildung nach vielen Monaten mit Preisabschlägen nun endlich erreicht. In den kommenden Monaten werden sich die Preise weiter stabilisieren. In sehr guten Lagen kann sogar mit einer leichten Preissteigerung gerechnet werden
Die Preiskurve für Neubauwohnungen verläuft derzeit ähnlich wie die für neu gebaute Häuser: Die Preise sind leicht fallend mit starker Tendenz zur Stabilisierung. Auch die Preise für Neubauwohnungen werden sich sehr wahrscheinlich zum Jahresende hin stabilisieren und in guten und sehr guten Lagen anziehen.
Die Angebotspreise für Wohnungen im Bestand sind wie schon im Vormonat gefallen. Kurzfristig ist deutschlandweit mit einer Stabilisierung zu rechnen. Am deutlichsten wird dies wahrscheinlich zum Jahresende hin sichtbar.
Hintergrund zum IMX: Die Datenbasis des Index umfasst alle Immobilientypen – von der Eigentumswohnung bis zum Hotel. Über eine Geocodierung sind alle Immobilien vollständig verortet und können ihrer Lage entsprechend exakt zugeordnet werden. Für die Erstellung des Indexwertes werden sämtliche Rohdaten nach der hedonisch statistischen Wertermittlungsmethode normiert. Die entsprechenden Umrechnungsfaktoren werden dabei laufend unmittelbar aus dem Marktgeschehen statistisch abgeleitet und stellen somit den tatsächlichen Einfluss einzelner Zustandskriterien auf den Preis dar. Dies gilt sowohl für sich verändernde Lageeigenschaften als auch für objektbezogene Eigenschaften wie etwa das Baujahr. Hierdurch werden Verzerrungen, die durch eine bloße Mittelung der Daten entstehen können, vermieden. Bei der hedonischen Glättung der Daten arbeitet ImmobilienScout24 mit dem Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstitut (RWI) in Essen zusammen. (te)
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