Unterdessen meldet sich auch die betroffene Branche zu Wort. MLP-Vorstandschef Dr. Uwe Schroeder-Wildberg sieht in der Verschiebung des Gesetzesvorhabens ein „sehr bedauerliches Signal“, da man „dringend ein neues Beratungsrecht“ brauche.
„Falsch wäre es, die angedachten Neuregelungen noch weiter zu verwässern. Wer die Beratungsqualität im Markt verbessern möchte, kommt zum Beispiel nicht umhin, die Vermittlung geschlossener Fonds unter das Kreditwesengesetz zu stellen“, fordert Schroeder-Wildberg.
Außerdem brauche man klar abgegrenzte Berufsbilder sowie höhere und einheitliche Ausbildungsanforderungen, die dem Anspruch an eine bedarfsorientierte Beratung gerecht würden, so der MLP-Chef weiter. Es sei an der Zeit, dass die Politik Farbe bekenne.
Branchenverband AfW schöpft Hoffnung
Dagegen nimmt der von Beginn an gegen die Schäuble-Pläne argumentierende Finanzdienstleisterverband AfW die offensichtliche Machtverschiebung hinter den politischen Kulissen mit Freude zur Kenntnis.
„Damit liegt der Regulierungsball wieder in der Spielhälfte des Bundeswirtschaftsministeriums. Ein Gesetzesentwurf aus diesem Ministerium wird vorsehen, den Vertrieb von offenen und geschlossenen Fonds analog zur Versicherungsvermittlung zu regulieren, was wir sehr begrüßen“, erklärte AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. (hb/ks)
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