Die Frühjahrsbelebung der deutschen Gesamtwirtschaft erfasst auch die Immobilienbranche. Dies zeigt der monatlich erhobene King Sturge Immobilienkonjunktur-Index in seiner Februar-Befragung von über 1.000 Marktteilnehmern an. Alle Teilindizes erreichen Höchststände, berichten die Immobilienberater, die die Daten in Zusammenarbeit mit den Immobilienforschern von Bulwien Gesa erheben.
Das umfragebasierte Immobilienklima steigt von 141,8 auf 144,6 Zählerpunkte. Treibende Kraft dieser Entwicklung ist im Februar das Investmentklima, das um 2,6 Prozent auf 149,8 Zähler ansteigt (Vormonat: 146). „Das zunehmende Interesse vieler internationaler Investoren an Deutschland basiert zum einen auf der guten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die sich hierzulande positiv von vielen anderen wichtigen Volkswirtschaften abhebt, zum anderen aber auch auf dem nach wie vor sehr attraktiven Immobilienmarkt, der im Rendite-Risiko-Profil weiterhin gute Chancen zeigt“, erklärt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.
Auch der zweite Teilindikator des Immobilienklimas, das Ertragsklima, verzeichnet eine Aufwärtsbewegung. Es liegt aktuell mit 139,4 Zählerpunkten 1,3 Prozent über dem Vormonatswert von 137,7 Punkten. Hettrich kommentiert: „Im Zuge einer ebenfalls erfreulichen Entwicklung auf den gewerblichen Vermietungsmärkten ist festzustellen, dass die Investoren sich auch wieder größere Portfoliodeals zutrauen, zumal sich die Finanzierungsbedingungen seitens der Banken wieder etwas verbessert haben und die Zinsen noch sehr günstig sind.“
Bei den Einzelsegmenten stehen ebenfalls alle Zeichen auf Wachstum. Das Büroklima steigt auf 137,1 Zähler (Vormonat: 134,8), das Handelsklima auf 142,2 (Vormonat: 140,2) und das Industrieklima auf 138,1 Zählerpunkte (Vormonat: 127,6). Spitzenreiter nach Punkten bleibt das Wohnklima mit aktuell 166,5 Punkten (Vormonat: 161,7).
Makroökonomie: Wann ist der Gipfel erreicht?
Die Immobilienkonjunktur, Ergebnis der statistischen Auswertung von Ifo-Geschäftsklima, Dax, Dimax und Zinsen erreicht mit 209,7 Zählerpunkten (Vormonat: 209) ein neues Allzeithoch. Mit 0,4 Prozent hat sich die Wachstumsintensität jedoch abgeschwächt.
Hettrichs Einschätzung zum weiteren Verlauf der immobilienwirtschaftlichen Entwicklung: „Wir gehen davon aus, dass sich das Transaktionsvolumen bei gewerblichen Immobilieninvestments, welches sich bereits im vergangenen Jahr gegenüber dem Krisenjahr 2009 mehr als verdoppelte, weiter ansteigen wird. Vorausgesetzt, es kommt zu keinen weiteren Schockwellen am Finanzmarkt oder neuen Problemen bei den europäischen Schuldenstaaten.“ (te)
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