Miriam Michelsen, Leiterin Vorsorge beim Finanzdienstleister MLP, sprach mit Cash. über die zunehmende Dynamik im Markt für indexgebundene Rentenversicherungen, die Besonderheiten des Produkts und das Absatzpotenzial für fondsgebundene Versicherungen.
Cash.Online: Man hat den Eindruck, dass die Innovationsdynamik der Versicherer im Segment der Indexpolicen derzeit deutlich stärker ausgeprägt ist als im Segment der fondsgebundenen Versicherungen. Ist das so – und wenn ja: Was sind die Gründe dafür?
Michelsen: Innovationen gab es in den letzten Jahren überwiegend im Bereich Indexpolicen. Mittlerweile haben viele Gesellschaften ein Index-Produkt im Portfolio. Neuerungen im Markt sehen wir derzeit auch in Richtung anderer Formen neuer Garantieprodukte. Damit sprechen Versicherer die Nachfrage sicherheitsorientierter Sparer an, die aber auch stärker von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten profitieren wollen. Das Angebot an fondsgebundenen Policen ist dagegen für chancenorientiertere Sparer schon gut entwickelt.
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Kürzlich erklärten Sie im „MLP Themenservice“: „Viele Versicherer konzentrieren sich bislang mit ihren Produktinnovationen auf unterschiedlich ausgestaltete Indexpolicen – bei diesen Neuen-Garantie-Produkten ist es für Kunden schwer, alleine durchzublicken“. Worauf ist die Verständnis-Problematik zurückzuführen?
Indexpolicen unterscheiden sich im Detail mitunter deutlich. Das fängt bei der Art der Indexbeteiligung an, geht über Unterschiede beim zugrunde liegenden Index, bis hin zu Abweichungen der enthaltenen Garantie. Zudem ist der Sparer gefragt, jährlich eine Entscheidung für oder gegen eine Indexbeteiligung zu fällen. Im Vergleich zu einer klassischen Police mit Garantiezins ist bereits die Produktauswahl deutlich komplexer und auch während der Ansparphase ist eine regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Produkt geboten.
Seite zwei: „Fondspolicen sind für ein ausgewogenes Vorsorgeportfolio geeignet„