Für Privatanleger spielen börsengehandelte Indexfonds nach wie vor noch eine untergeordnete Rolle. Weiteres Wachstum im ETF-Segment scheint aber programmiert. Dies besagt eine von der Bad Homburger Rating-Agentur Feri Euro Rating Services durchgeführte Umfrage unter knapp 600 Endkunden.
Mit 52 Prozent hat mehr als die Hälfte der Teilnehmer, von denen viele auch beruflich mit Investmentfonds zu tun haben und erfahrene Anleger sind, momentan keinen einzigen Indexfonds in ihrem Depot. Ein Drittel der Befragten gibt den ETF-Anteil mit rund 20 Prozent an. Gerade einmal acht Prozent haben mehr als ein Drittel ihres Portfoliovolumens in Indexfonds investiert.
Dabei bezeichnen 44 Prozent aller Umfrageteilnehmer ihre Erfahrungen mit dieser Fondsgattung als gut bis sehr gut, nur vier Prozent sind dagegen enttäuscht. Vier von fünf Anlegern erwarten, dass Indexfonds in den kommenden drei bis fünf Jahren moderate bis erhebliche Nettomittelzuflüsse verzeichnen werden. Gut 45 Prozent der Befragten wollen den Anteil von Indexfonds an ihren Depots in den nächsten Jahren erhöhen, lediglich drei Prozent wollen ihn senken. Eine Mehrheit der Befragten erklärt die zunehmende Nachfrage nach ETFs mit einem enttäuschenden Abschneiden aktiv verwalteter Fonds oder Zertifikate während der Finanzkrise.
Bei der Entscheidung zugunsten von ETFs spielen aber die Kosten die größte Rolle. Sie werden von 68 Prozent der Umfrageteilnehmer angegeben. „Besonders bei Exchange Traded Funds aus der Anlageklasse Renten sind die Anleger sehr kostensensitiv“, sagt Christian Michel, Teamleiter Fonds & Zertifikate bei Feri Euro Rating Services. „Bei Euro-Rentenfonds wollen fast 74 Prozent der Befragten maximal 0,25 Prozent für die jährliche Managementvergütung bezahlen“, so Michel. (mr)
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