Indexpolicen: Berechtigter Charme?

Michael Albrecht, Hauptabteilungsleiter Maklervertrieb, Barmenia Versicherungen: Ich kann ebenfalls nicht erkennen, dass die Indexpolice besonders intransparent sei. Die Berater, die dieses Produkt in ihr Portfolio aufgenommen haben, haben sich ganz bewusst mit der Indexpolice auseinandergesetzt und sind dementsprechend in der Lage, den Kunden hierzu kompetent und umfassend zu beraten. Wir unterstützen diesen Beratungsprozes, indem wir dabei helfen, die individuelle Risikoaffinität des Kunden zu ermitteln und das Ergebnis entsprechend zu protokollieren.

Ich begrüße es ausdrücklich, dass mit der Indexpolice ein intelligentes Modell auf den Markt getreten ist, das es ermöglicht, auch in der heutigen Zeit noch eine gute Rendite bei vertretbarem Risiko zu erwirtschaften. Das Produkt trifft einfach einen Nerv. Man muss sich nur mal vergegenwärtigen, dass über 70 Prozent der Rentner eine Rente von weniger als 1.000 Euro erhalten. In meinen Augen ist die Gefahr der Altersarmut stark gestiegen.

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Klaus-Peter Klapper, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing, Stuttgarter Lebensversicherung: Die Indexpolice ist dem Grunde nach ein Deckungsstockprodukt, das sehr defensiv angelegt ist. Es soll Sicherheit ausstrahlen und zugleich einen gewissen Mehrwert für den Kunden am freien Kapitalmarkt erwirtschaften. Wenn die Versicherungsbranche in diesem Produkt gewissermaßen mit der Kapital- und Bankenbranche zusammenwächst, führt das immer zu höherer Komplexität. Von daher kann man nie ganz sicher sein, dass ein Kunde alles bis zum letzten Punkt versteht. Gleichwohl – und da bin ich bei Herrn Albrecht – sind die Berater bestrebt, alles sauber zu dokumentieren und transparent darzustellen – etwa den Aspekt, dass die Index-Option aus den Überschüssen finanziert wird.

Natürlich wissen wir nicht, wie die Welt in zwanzig oder dreißig Jahren aussehen wird, aber das betrifft ja alle Assetklassen. Wer hätte denn beispielsweise vor 15 Jahren erwartet, dass der Rentenmarkt mal so aussieht, wie er heute aussieht? Wir haben uns in unserem Indexprodukt für die Partizipationsquote entschieden, weil diese dem Kunden leichter zu erklären ist als der Cap. Wir haben uns auch überlegt, wie wir trotz tendenziell sinkender Überschusse eine möglichst hohe Indexbeteiligung für den Kunden darstellen können. Und siehe da: Wir haben trotz des niedrigen Zinses eine Partizipationsquote von 82 Prozent, mit unserer Index-Turbo-Option sind es sogar 132 Prozent – das kann sich wirklich sehen lassen.

Interview: Lorenz Klein

Fotos: Inga Sommer

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