Cash. sprach mit Klaus-Peter Klapper, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing der Stuttgarter Lebensversicherung, über Indexpolicen als Trendprodukte und das Risiko von Nullrunden.
Cash.: Herr Klapper, sinkende Überschussbeteiligungen aufgrund der Niedrigzinsphase betreffen auch Indexpolicen. Durch die geringeren Überschüsse steht weniger Kapital für die Indexbeteiligung zur Verfügung, was letztlich zu sinkenden Renditechancen führt. Welche Marktperspektiven haben Indexpolicen vor diesem Hintergrund?
Klapper: Zunächst einmal gibt es nach meiner Einschätzung viel Bewegung bei den Indexpolicen. Mehrere Marktteilnehmer haben ihre Indexrenten zum Jahreswechsel überarbeitet.
Und die Produkte nehmen im Vertriebsalltag eine sehr wichtige Rolle ein. Bei uns, aber auch bei anderen Versicherern. Es zeichnet sich ab, dass es trotz Niedrigzinsphase weiterhin Überschussbeteiligungen geben wird.
Damit Kunden darüber hinaus Renditemöglichkeiten nutzen können, haben wir bei unserem Indexprodukt „Index-Safe“ den optionalen „Index-Turbo“ entwickelt. Dabei wird zusätzlich zu den Überschüssen ein Teil des Guthabens in die Indexbeteiligung investiert.
So steigen die Renditechancen deutlich. Dieses Modell ist immerhin so erfolgreich, dass im Markt bereits erste Nachahmungseffekte zu beobachten sind. Vor diesem Hintergrund haben Indexpolicen meiner Meinung nach eine sehr gute Marktperspektive.
Die Indexpolice scheint aber auch zu polarisieren. 38 Prozent der vom IVFP für eine Studie befragten Vermittler betrachten sie lediglich als Trendprodukt. Zu Recht?
Klapper: Ich bin etwas skeptisch, ob die Studienergebnisse tatsächlich zum Ausdruck bringen, dass es sich „nur“ um ein Trendprodukt handelt. Ich interpretiere die Ergebnisse vielmehr so, dass Indexrenten „im Trend“ liegen.
Das sagt wenig über die Zukunft von Indexpolicen aus. Fakt ist: Indexpolicen bedienen den Wunsch der Kunden nach einem einfachen Produkt, das gleichzeitig Sicherheit und Renditechancen bietet.
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