Seit Auflage 1996 hat der Anteilswert um rund 890 Prozent zugelegt, sich also nahezu verzehnfacht. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von 17,4 Prozent. Schwache Nerven durften Investoren aber nicht haben. Nur wenige Investmentfonds schwanken stärker, die Volatilität geben die Frankfurter mit mehr als 37 Prozent an. Die Ergebnisse variieren wie bei anderen Fonds mit gleichem Anlageuniversum Jahr für Jahr gewaltig: von einem 62-prozentigen Verlust der Anteilswerte bis zu einem Plus in Höhe von rund 81 Prozent ist alles drin.
Renditebringer Pharma und IT
Die größte Position im DWS India ist mit 8,9 Prozent die ICICI Bank, deren „Gewinne die Erwartungen der Analysten vor allem aufgrund der unerwartet niedrigen Rückstellungen für notleidende Kredite übertrafen“, wie Kalin erläutert. Davon -abgesehen lief der Bereich Finanzen ebenso wie Basiskonsumgüter zuletzt am schwächsten. „Die stärksten Sektoren im Oktober waren das Gesundheitswesen und Telekommunikation.“ Kalins Favorit unter den IT-Konzernen ist Infosys Technologies, im Portfolio prominent mit 7,5 Prozent auf dem zweiten Rang.
Die vorzeigbaren Resultate der letzten Jahre haben am Grundproblem wenig geändert. Noch scheuen Anleger hierzulande grundsätzlich Kapitalanlagen, von Investments in fernen Ländern ganz zu schweigen. Die britische Fondsgesellschaft Schroders hat unlängst in einer Studie ermittelt, dass die befragten Anleger verglichen mit den Vorjahren noch vorsichtiger geworden sind. Wie in den früheren Untersuchungen fällt die Antwort auf die Frage nach der ökonomischen Supermacht der Zukunft eindeutig aus. Nach dem überragenden Favoriten China folgt Indien auf Rang zwei. Die Zuversicht der Investoren hat aber gelitten, von 13 Prozent in 2008 auf heute nur noch zehn Prozent. Selbst von dieser Gruppe ist nur ein Fünftel tatsächlich auf dem Subkontinent investiert.
Verpasste Chancen
„Deutsche Anleger wissen genau, wo die Musik spielt, aber sie tanzen nicht mit“, kommentiert Achim Küssner, Sprecher der Geschäftsführung der Schroder Investment Management GmbH für Deutschland, Österreich und die Benelux-Länder, die Ergebnisse: „Was Kapitalanlegen angeht, befinden wir uns eher in einem Entwicklungsland.“
Das muss ja nicht ewig so bleiben. Die niederländische Fondsgesellschaft Robeco bringt mit dem Indian Equities deswegen einen Aktienfonds auf den Markt, der auf die Wachstumsperspektiven der indischen Wirtschaft setzt. Anleger sollen davon durch ein Portfolio aus 40 bis 55 Großkonzernen, ergänzt durch aussichtsreiche mittelgroße Unternehmen, profitieren.