Mit einer gleichbleibenden wirtschaftlichen Situation würden nahezu unverändert 58 Prozent rechnen (Vorquartal: 57 Prozent) und mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse nur 13 Prozent (Vorquartal: 16 Prozent).
„Die meisten Menschen fühlen sich im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld gut. Sie lassen sich auch von geopolitischen Ereignissen kaum von ihrer optimistischen Einschätzung abbringen“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, das Ergebnis der Befragung.
Für die nächsten fünf Jahre seien die befragten Anleger weniger zuversichtlich. 37 Prozent befürchten laut dem Anlegerbarometer, dass sich die konjunkturelle Lage hierzulande verschlechtern wird. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im dritten Quartal 2017. Ein Drittel (33 Prozent) rechnet mittelfristig jedoch weiter mit einer Verbesserung und 28 Prozent erwarten gleichbleibende wirtschaftliche Verhältnisse.
Inflationsrate überschätzt
Trotz der insgesamt positiven Einschätzung der künftigen Konjunkturentwicklung würden nur drei Prozent der Anleger von stark steigenden Preisen im nächsten halben Jahr ausgehen. Im Vorquartal seien es noch sieben Prozent gewesen. 70 Prozent rechnen dagegen mit leicht steigenden Preisen (letztes Quartal: 74 Prozent) und jeder Vierte (25 Prozent) glaubt sogar, dass die Preise stabil bleiben (letztes Quartal: 18 Prozent).
Doch nur 59 Prozent würden die aktuelle Inflationsrate von 1,4 Prozent richtig einschätzen, in einer Bandbreite von ein und zwei Prozent. Jeder Dritte denke, dass die Inflationsrate über zwei Prozent liegt, sechs Prozent würden sie bei unter einem Prozent einschätzen.
46 Prozent seien überhaupt nicht besorgt, dass sich steigende Preise negativ auf ihr Vermögen auswirken. Genauso viele seien ein wenig besorgt und nur sechs Prozent seien aufgrund der Teuerung stark besorgt. 20 Prozent der Befragten geben an, dass sie steigende Preise nicht zum Anlass nehmen, ihre Geldanlagen anzupassen oder sich dazu beraten zu lassen.
Nur neun Prozent wollen ihr Vermögen von sich aus umschichten. Elf Prozent möchten ihren Bankberater um Rat fragen. „Die Befragung zeigt, dass Inflation für die meisten Anleger kein Thema ist. Angesichts der niedrigen Zinsen auf Erspartes unterschätzen sie dadurch aber den Einfluss auf die reale Vermögensbildung. Denn viele Vermögen schrumpfen faktisch, weil sie an Kaufkraft verlieren. Wer sich hier nicht breiter aufstellt und seine Ersparnisse besser strukturiert, verliert beim Sparen Geld“, so Gay. (kl)
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