Inflation auf Rekordhoch – wo gibt es noch gute Zinsen?

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Wann gibt es wieder positive Realzinsen?

Wer sein Geld nur auf dem Konto liegen lässt, macht großen Verlust. Denn die Inflation nagt kräftig am Ersparten. Was tun?

Plus 4,1 Prozent: Was sich manch einer als Zinssatz für das Ersparte auf dem Konto wünscht, ist in Wahrheit die Inflationsrate. Denn im Vergleich zum September des Vorjahres haben die Verbraucherpreise im Schnitt um genau dieses Maß zugelegt. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Auf dem Konto wird das Geld also immer weniger Wert. Aber wo gibt es aktuell gute Zinsen?

Nun, auf dem normalen Tagesgeldkonto jedenfalls nicht, sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung. Selbst zu Hochzeiten des Tagesgelds im Februar 2001 habe es für eine Anlage von 5000 Euro lediglich 3,58 Prozent Zinsen im Schnitt gegeben. Der aktuelle Mittelwert liege hingegen bei 0,02 Prozent, das beste Angebot bei 0,3 Prozent.

Eine Festgeldanlage über zehn Jahre ist mit 0,36 Prozent Zinsen im Schnitt nur wenig lukrativer – und reicht ebenfalls niemals, um die Inflation auszugleichen. Selbst ohne Verwahrentgelt oder Gebühren geht bei solchen Anlagen also Kaufkraft verloren.

MSCI World schafft im Schnitt acht Prozent Rendite p. a.

„Eigentlich gibt es keine Alternative zu einer langfristig geplanten Investmentanlage“, sagt Herbst. Sei es in Einzelaktien – was sehr viel Fachkenntnisse voraussetzt – oder in aktiv gemanagte Fonds. Wer darauf vertraut, dass sich Märkte langfristig besser entwickeln als das Portfolio eines Fondsmanagers, der ist auch mit ETFs gut bedient. Solche börsengehandelten Indexfonds bilden die Wertentwicklung eines Index nach.

MSCI World ETFs zum Beispiel umfassen die weltweit wichtigsten und größten Unternehmen aus den etablierten Industrienationen. Im Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre hätten investierte Anleger damit 8 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaften können, sagt Herbst.

Die Geldanlage in Investmentpapiere verlange entweder eine unabhängige, ehrliche Beratung oder ein langsames Vortasten, sagt Herbst. Denn entweder man habe einfach Glück mit seiner Auswahl an Investments oder man bilde sich – basierend auf vielen Informationen – eine eigene Meinung und treffe die richtigen Entscheidungen.

Wer mit einem Sparplan oder einer kleinen Einmalanlage bei einer Bank oder Online-Bank beginnt, bekommt in aller Regel Unterstützung angeboten. „Wer schon echt fit ist, kann sich auch an einen Online-Broker wenden“, sagt Herbst. Dort seien die Entgelte geringer, der Service aber auch nahegehend null. Wer sich herantasten wolle, könne das problemlos auch mal am Abend oder Wochenende starten, sagt der Finanzexperte.

Investments in Edelmetalle und Kryptowährungen

Investments in Gold, sonstige Edelmetalle oder Kryptowährungen seien riskant, sagt Herbst. Denn es gibt eben keine Sicherheit, ob die Preise anziehen oder in den Keller gehen. Wertentwicklungen kämen immer anders als man denkt oder als viele Profis prognostizieren, sagt Herbst. (dpa-AFX/IhreVorsorge)

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