70 % der Deutschen geben an, vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen
Situation nicht mit dem monatlich zur Verfügung stehenden Geld auszukommen. Ungefähr jedem
zehnten Befragten (11 %) fehlen bis zu 100 Euro im Monat. Jedem Fünften (20 %) fehlen ganze 101 bis
200 Euro. 6 % fehlen sogar über 500 Euro. Im Schnitt haben die Deutschen am Monatsende eine Lücke
von 177 Euro im Portemonnaie.
Fast drei Viertel der Deutschen (74 %) sind darauf bedacht, sparsamer mit ihrem Geld umzugehen.
70 % kaufen mit Zurückhaltung. 38 % achten darauf, nur notwendige Mengen zu kaufen. 16 % hingegen geben an, dass sie sogar mehr kaufen als in den Vorjahren, weil sie mit weiteren Preissteigerungen rechnen.
Als mögliche Ursache ihres veränderten Einkaufsverhaltens geben 67 % der Befragten, die ihr
Einkaufsverhalten geändert haben, an, dass alles teurer geworden ist und sie daher preiswerter
einkaufen müssen. 40 % stellen schon jetzt Engpässe in ihrem finanziellen Budget fest und 35 %
befürchten langfristige Engpässe. Jeder Vierte (24 %) hatte schon einige Male deutlich vor
Monatsende kein Geld mehr zur Verfügung.
Sparen – an allen Ecken und Enden
Fast die Hälfte der Sparer (48 %) versucht, an möglichst vielen Stellen Geld einzusparen.
Überlegtes Einkaufen und das Vermeiden von Spontankäufen geben 47 % als konkrete
Verhaltensänderung an. 42 % versuchen, insgesamt preiswerter einzukaufen. 33 % ersetzen teure
Markenprodukte durch günstigere Handelsmarken und 29 % geben an, weniger Produkte zu kaufen,
sich also im Konsum insgesamt einzuschränken.
Als konkrete Sparmaßnahme im Alltag nutzt mehr als die Hälfte (55 %) der Sparerinnen
Rabattaktionen. 42 % nehmen an Cashback-, Treuepunkt- oder Gutscheinaktionen teil und 41 % gehen
lieber zum Discounter statt zum teureren Supermarkt. 28 % nutzen Vergleichsportale, um Angebote zu
vergleichen und den günstigsten Preis zu finden.
Deutsche sparen lieber bei Lebensmitteln als beim Auto
Gespart wird vor allem in den Bereichen Kleidung und Mode (23 %), Lebensmittel (18 %), Urlaub (16 %)
und Haushalt und Freizeitgestaltung (14 %). Auf die Mobilität mit dem Auto will nur jeder zehnte (11 %)
verzichten und im Bereich Wohnen und Sport schränken sich jeweils nur 7 % der Sparwilligen ein.
Darüber hinaus wollen die Sparer auch bei Alltagsaktivitäten Geld einsparen, um am Monatsende
mehr übrig zu haben. Neben dem sparsameren Einkaufen (89 %) wollen 60 % der Sparer auf ihren
Energie- und Stromverbrauch im Alltag achten, und die Hälfte (51 %) möchte sparsamer mit Wasser
umgehen. Ein Viertel (25 %) gibt an, beim Kauf von Produkten auch gebrauchte oder generalüberholte
(refurbished) Ware in Betracht zu ziehen.
Der Urlaub muss warten
Gefragt nach Anschaffungen oder Investitionen, die ursprünglich für dieses Jahr geplant waren und aus
finanziellen Gründen verschoben werden, stehen Urlaubsreisen an erster Stelle (22 %), gefolgt von
größeren Anschaffungen (14 %), Reparaturen im Haushalt (13 %) und dem Kauf von Elektrogeräten wie
TV oder Smartphone (13 %).
Zwei Drittel der Deutschen planen Kauf von gebrauchten und generalüberholten Produkten
72 % der Deutschen können sich aktuell und zukünftig den Kauf von gebrauchten und
generalüberholten Produkten vorstellen. An erster Stelle stehen hierbei Bücher (35 %), gefolgt von
Autos (29 %) und Fahrrädern (26 %) sowie Kleidung, Schuhe und Accessoires (26 %).
Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der vom
19. bis 22. August 2022 2.082 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind
repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.