Inflation: Wie Sparer ihr Geld schützen

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Die Inflation ist auf dem höchsten Stand seit 1993. Im August 2021 lag die Teuerungsrate bei 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ihr Wachstum hat sich beschleunigt. Welche Maßnahmen dagegen helfen.

Im zweiten Quartal lagen die Teuerungsraten noch bei im Schnitt 2,3 Prozent. Angeheizt wird die Entwicklung seit Monaten von steigenden Energiepreisen. Während die Inflation weiter steigt, liegen die Zinssätze für Tages- und Festgelder, Girokonten und Spareinlagen unverändert auf einem Tiefstand von im Schnitt 0,1 Prozent. Damit bewegt sich auch der Realzins, also der Zins nach Abzug der Inflation, auf einem historisch niedrigen Niveau von minus 2,2 Prozent. Das Ersparte verliert also an Wert. Allein im zweiten Quartal beträgt der Wertverlust 14,3 Milliarden Euro bzw. 173 Euro durchschnittlich pro Bundesbürger. Das hat Comdirect errechnet. Die Corona-Krise hatte in den letzten Monaten die Sparneigung der Deutschen verstärkt. Mit dem fatalen Ergebnis, dass das Ersparte an Wert einbüßt. Um die Ersparnisse vor einem Kaufkraftverlust zu schützen, sind in der aktuellen Niedrigzinsphase Anlagen in Wertpapieren notwendig, so die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im deutschen Fondsverband BVI organisierten Fondsgesellschaften.

Aktien bieten ungeachtet zwischenzeitlicher Kursschwankungen im Unterschied zu niedrig verzinsten Anlageformen die Möglichkeit des Vermögenserhalts. Kursgewinne und Dividendenzahlungen können die Ersparnisse vor der Inflation schützen. Es ist ein gängiges Vorurteil, dass Aktienanlagen eine laufende Beobachtung von Nachrichten zur Volkswirtschaft und Unternehmen voraussetzen. Niemand muss auf Einzelwerte setzen. Eine risikogestreute Anlage in einem Fonds ist vorteilhafter.

Häufig werden Aktieninvestments von Sparern mit dem Hinweis auf mögliche Kursschwankungen gemieden. Vor allem in der Altersvorsorge, also dem regelmäßigen Sparen über viele Jahre, ist aber die Angst vor hohen Verlusten unberechtigt. So zeigt eine Untersuchung des BVI, dass die Anlageergebnisse von Aktienfondssparplänen, abhängig von der Laufzeit, positiv sind, trotz zwischenzeitlicher Börseneinbrüche wie zuletzt im März 2020. Sparpläne mit Aktienfonds, die in deutsche Unternehmen investieren, erreichten in den letzten 10 Jahren per Ende Juni 2021 im Mittel eine jährliche Rendite von 7,3 Prozent. Je länger die Anlagezeiträume, umso geringer haben sich die Börsenturbulenzen der letzten Monate ausgewirkt. Über 20 Jahre erzielten diese Aktienfonds im Mittel eine jährliche Wertsteigerung von 6,9 Prozent (per Ende Juni 2021).

Eine breite Streuung in Aktien von Unternehmen in unterschiedlichen Branchen und Regionen, wie sie beispielsweise Aktienfonds bieten, und eine möglichst lange Anlagedauer senkt also deutlich das Risiko, weniger als die eingezahlten Beträge zurückzubekommen. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich lohnen kann, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds anzulegen.

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