30 Prozent der Deutschen erwarten in den nächsten zwölf Monaten ein starkes Ansteigen der Preise. Zudem rechnen 62 Prozent der Bundesbürger mit „etwas“ steigenden Preisen. Dies hat eine aktuelle repräsentative Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin ergeben.
Nur wenige Menschen glauben an unveränderten Preise für das nächste Jahr, teilt das Institut mit. Vor allem ältere Menschen und Geringverdiener sorgen sich um eine künftige Geldentwertung. Während nur knapp ein Viertel der Befragten unter 40 Jahren in den nächsten zwölf Monaten stark steigende Preise erwarten, befürchten dies 36 Prozent der über 60-Jährigen (siehe Grafik).
Weiter hat das Institut ermittelt, dass ein höheres Einkommen die Ängste vor einem starken Preisanstieg dämpfen: Nur 27 Prozent aus der Gruppe der Befragten mit dem höchsten Haushaltseinkommen sagen eine starke Teuerung voraus, während es bei den Geringverdienern 37 Prozent sind. Eine weitere Erkenntnis: Frauen rechnen eher als Männer mit einem starken Anziehen der Preise.
„Inflationserwartungen haben oft gravierendere Auswirkungen auf die Preisentwicklung als reale ökonomische Fakten. Offenkundig betrachten vor allem Ältere und Geringverdiener die Diskussionen über die Euro-Krise und die angekündigte Verteuerung der Energiepreise als Menetekel für eine kräftig anziehende Inflation im nächsten Jahr“, kommentiert Instituts-Chef Professor Dr. Jürgen Doeblin die Ergebnisse. Für die Bundestagswahl 2013 könne dies ergebnisprägend werden, so Doeblin. (lk)
Grafik: Dr. Doeblin
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