Nun ist es amtlich: Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juli erstmals seit mehr als zwanzig Jahren gesunken. Die Inflationsrate lag im vergangenen Monat bei minus 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilt.
Die negative Inflationsrate werde nach wie vor maßgeblich durch besonders starke Preisschwankungen bei leichtem Heizöl und Kraftstoffen geprägt, so die Statistiker. Die erneute Preissenkung bei Mineralölerzeugnissen gegenüber Juni 2009 bewirke, dass diese Preise aktuell weit unterhalb dem Rekordniveau aus dem Vorjahr liegen.
Des Weiteren sei auch der seit einigen Monaten zu beobachtende Preisrückgang bei Nahrungsmitteln eine wesentliche Ursache für die niedrige Teuerungsrate.
Die Preisentwicklung für Energie und Nahrungsmittel überdecke die aller übrigen Waren und Dienstleistungen, obwohl ihr Anteil nur knapp 20 Prozent des Wägungsschemas betrage. Ohne ihre Berücksichtigung hätte die Inflationsrate im Juli 2009 bei 1,4 Prozent gelegen, wie Destatis erklärt.
Bereits im Mai hatte die Teuerungsrate zum ersten Mal seit 1987 die Nulllinie erreicht (cash-online berichtete hier) und verharrte dort auch im Juni. (hb)