Infrastruktur-Investments: Support von Nachhaltigkeitszielen und stabile Erträge

Shinkansen
Foto: PantherMedia/[email protected]
Shinkansen im Bahnhof von Kyoto: Der japanische Hochgeschwindigkeitszug und sein Schienennetz zählen zu den modernsten und nachhaltigsten Infrastrukturprojekten.

Infrastruktur wird von Investorinnen und Investoren seit langem als stabile Anlageklasse wahrgenommen; die Beständigkeit der Erträge ist untrennbar mit der greifbaren und oft wesentlichen Natur der zugrunde liegenden Vermögenswerte verbunden.

Angesichts des großen Finanzierungsbedarfs zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf weniger als 2°C ergibt sich für Investor:innen Potenzial. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, um an diesem zu partizipieren: Zum einen kann man sich an der Entwicklung und dem Bau erneuerbarer Energien beteiligen, um sie entweder zu monetarisieren oder über längere Zeiträume zu halten. Zum anderen kann man bereits errichtete Anlagen erwerben, um sie über längere Zeiträume zu halten.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Investitionen in „neue“ Bereiche des Infrastrukturmarktes wesentlich riskanter sind als Investitionen in bewährte und erprobte Bereiche. Dies kann zwar durchaus zutreffen, aber im Infrastrukturbereich sind viele „neue“ Investitionsbereiche eher ungewohnt als riskant. In vielen Fällen handelt es sich um bewährte Technologien, die entweder auf etwas neue Art und Weise oder in einem bisher nicht kommerzialisierten Umfang eingesetzt werden.

Für längerfristig orientierte Investorinnen und Investoren kann dies ein profitables Missverständnis sein. Neuere Technologien können neue Risiken und vertragliche/regulatorische Strukturen bedeuten. Für viele Investor:innen reicht das aus, um die Finger davon zu lassen. Für diejenigen, die über die richtigen technischen Kenntnisse verfügen und in der Lage sind, die mit der Technologie und den vertraglichen/regulatorischen Strukturen verbundenen Risiken sachkundig einzuschätzen, ist der „First-Mover-Vorteil“ jedoch sehr real. Und gleichzeitig kann man eben auch zum Klimaschutz beitragen.

Klimaschutz ist auch eines der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs), genauer gesagt Ziel Nr. 13. Es gibt noch weitere 16 SDGs, die miteinander verknüpft sind, so dass Fortschritte bei einem Ziel zu einem oder mehreren anderen beitragen.

Eisenbahnprojekte sind ein gutes Beispiel dafür – sie tragen gleichzeitig zu verschiedenen Elementen echter Nachhaltigkeit bei. Der Schienenverkehr ist einer der energieeffizientesten Verkehrsträger und macht etwa 10 % des weltweiten Verkehrsaufkommens aus, aber nur 3 % des gesamten Energieverbrauchs im Verkehrswesen. Unser Infrastructure-Debt-Team hat etwa ein Schienenfahrzeugunternehmen in Deutschland mit einer zu 100 % elektrisch betriebenen Flotte finanziert, was zu den SDGs 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) und 13 (Klimaschutz) beiträgt.

Im Einklang mit SDG 12 bezieht der zu Schroders gehörende Infrastrukturmanager Schroders Greencoat als Eigentümer und Betreiber von Kapitalbeteiligungen an Biomasseprojekten Rohstoffe aus Nebenprodukten anderer Industrien, wie z.B. Holzabfälle in seinem Werk in Templeborough. Am Ende des Kreislaufs werden jedoch ebenso die eigenen Abfälle entsorgt.

Bei der Energieerzeugung aus Biomasse bestehen 5 % des Brennstoffs aus nicht brennbarem Material, das bei der Verbrennung übrig bleibt und als „Schlacke“ bezeichnet wird. Nach der Nutzung wird dieser nicht gefährliche Abfall an einen Standort geschickt, wo er zur Herstellung von Bruchsteinen verwendet werden kann. Diese können für den Bau von Häusern und Gebäuden sowie für Straßenreparaturmaterial verwendet werden.

Einige der Solaranlagen von Schroders Greencoat unterstützen das SDG 15 (Leben auf dem Land). Bienen übernehmen weltweit etwa 80 % aller Bestäubungsleistungen und sorgen dafür, dass die wertvollen Ökosysteme unseres Planeten wachsen und gedeihen.

Ebenso fördern Bienen die biologische Vielfalt, und die Unterstützung lokaler Bienenpopulationen bietet eine Gelegenheit, mit lokalen Gemeinden und Bildungseinrichtungen zusammenzuarbeiten. Das Team hat in einer Reihe von Solarfabriken Bienenstöcke errichtet. Dazu müssen die erforderlichen Baugenehmigungen bei der örtlichen Baubehörde eingeholt und sichergestellt werden, dass beim Bau und bei der Instandhaltung der Bienenstöcke angemessene Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Das Projekt zielt darauf ab, die örtlichen Gemeinden durch die Zusammenarbeit mit lokalen Imkergruppen einzubeziehen.

Autor Ashwin West ist Head of Sustainable Infrastructure Investments bei Schroders.

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