ING-Diba will mehr Kunden mit Hauptbankverbindung

Das kommende Jahr will Jue vor allem dazu nutzen, die internen Prozesse agiler zu machen. „2018 wird ein Übergangsjahr – nicht im Sinne, dass wir kein Geschäft mehr machen und uns nur um unsere internen Prozesse kümmern, aber für die interne Organisation wird es ein Übergangsjahr“, sagte der Vorstandschef.

„Mehr Teamarbeit und weniger Silodenken“

Jue setzt unter anderem auf mehr Teamarbeit und weniger Silodenken: „Bis zum Ende dieses Jahres haben alle Vorstände kein eigenes Büro mehr, sondern sitzen alle an einem Tisch.“ Trotz mancher Vorbehalte in der Belegschaft habe er „doch den Eindruck, dass es Aufbruchstimmung in der Bank gibt“, schilderte Jue.

„Wir müssen schneller dran sein an den Kunden, schneller mit neuen Produkten, schneller in unseren Prozessen. Die Geschwindigkeit muss höher sein“, sagte er. Die ING-Diba sei in Sachen Digitalisierung schon weit, dürfe sich aber auf Erfolgen nicht ausruhen. „Wir müssen jetzt Tempo machen, um unseren Vorsprung zu halten und die Wettbewerber auf Abstand zu halten.“

„Wir sind schon sehr effizient“

Für einen Euro Ertrag muss die ING-Diba derzeit rund 45 Cent aufwenden. „Wir sind schon sehr effizient, aber wir müssen in die Nähe von 40, wir müssen noch weiter nach unten“, sagte Jue. Letztlich sichere das auch die Jobs der derzeit 4.200 Mitarbeiter.

„Ich verstehe die Sorge von Mitarbeitern gut, dass der Umbau Arbeitsplätze kosten könnte. Da wird auf die Niederlande geschaut, wo ich das gleiche gemacht habe, und da hat es viele Arbeitsplätze gekostet“, sagte Jue, der vor seinem Wechsel nach Frankfurt das Privat- und Firmenkundengeschäft der ING-Gruppe in den Niederlanden führte.

„Dann wiederhole ich immer meine Botschaft: Wenn wir nicht mehr wachsen, dann vielleicht auch hier. Ich hoffe, dass wir auch in ein paar Jahren noch 4.200 Mitarbeiter haben werden. Aber wir müssen wachsen, wir müssen mehr Geschäft machen. Und wenn wir das schaffen, werden wir effizienter, ohne dass Leute ihren Job verlieren“, so Jue. (dpa-AX)

Foto: Shutterstock

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