ING Investment Management (ING IM) prognostiziert für 2014 ein Wachstum der Weltwirtschaft um über drei Prozent und hält die derzeitige Erholung für den tragfähigsten Aufschwung seit Beginn der Finanzkrise.
Auch wenn einige Zahlen im ersten Quartal enttäuschten, scheine sich die Grundlage der Expansion weltweit zu verbreitern. Immer mehr Regionen arbeiteten sich endlich aus der Krise heraus.
Allerdings bestehen nach Auffassung von Ing IM weiterhin Risiken, und das Umfeld für die Anleger könnte wieder schwieriger werden, wenn sich die Unsicherheit über den künftigen geldpolitischen Kurs in den USA und Großbritannien erhöht oder sich die Risiken im Zusammenhang mit China verschärfen.
In China habe die spürbare Korrektur im Immobiliensektor zu einem ernsthaften Abwärtsrisiko für das Wirtschaftswachstum geführt und den Druck auf das Finanzsystem des Landes erhöht.
Der Schuldenabbau in den USA habe dagegen gute Fortschritte gemacht, die europäischen Peripherieländer seien deutlich wettbewerbsfähiger geworden, und die „Ungleichgewichte“ in den Schwellenländern haben sich verringert.
„Beschäftigung auf höchstem Stand seit der Krise“
Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi-Asset, Ing IM: „Die Lage sieht immer günstiger aus, und die Unsicherheit ist im zweiten Quartal des Jahres im Vergleich zu den ersten drei Monaten zurückgegangen. Die Auftragseingänge in der Industrie, die zunehmende Fusions- und Übernahmetätigkeit und das steigende Geschäfts- und Verbrauchervertrauen deuten auf Aufwärtspotenzial hin, und die Beschäftigung in den Industrieländern ist auf den höchsten Stand nach der Krise geklettert. Aus diesem Grund bleiben wir optimistisch und haben Aktien, Immobilien, Unternehmensanleihen und Rohstoffe übergewichtet. Allerdings bestehen weiterhin Risiken, die die Anleger genau im Blick behalten sollten.“
Ing IM sieht Ansteckungseffekte in den Schwellenländern, eine Deflation in der EWU und kurzfristig Lohndruck in den USA und Großbritannien als Schlüsselrisiken an. Weiterhin gebe es nur wenig Belege für die notwendigen Reformen in den Schwellenländern, wenngleich der Ausgang der Wahlen in Indien vor kurzem Hoffnungen auf einen Wandel aufkommen ließ.
Risiken in China am größten
Nach Auffassung von Ing IM sind die Risiken in China am größten. Das Wachstum des Landes scheine sich zwar stabilisiert zu haben, wozu ein stärkeres Wachstum der Exporte in die Industrieländer und moderate politische Impulse beigetragen habe, aber die Korrektur im Immobiliensektor hatte negative Auswirkungen.
Seite zwei: Übergewicht bei Europa-Aktien