Innovation: Großes Engagement wird im Alltag zügig ausgebremst

Zudem definieren sie mit 43 Prozent eher Ziele für ihre Innovationsvorhaben als die Vergleichsgruppe mit nur 16 Prozent – einem alarmierend niedrigen Wert.

Auch bei der Wahl der Innovationsarten weist die Studie auf Defizite hin. Denn während sich die meisten Unternehmen wie erwartet auf Prozess- und Produkt-Innovationen konzentrieren (89 bzw. 73 Prozent), wird an Daten-Innovationen mit 54 Prozent und Plattform-Innovationen mit 39 Prozent vergleichsweise wenig gearbeitet.

„Das deutet darauf hin, dass oftmals das Bestehende verbessert wird, statt sich um neue und disruptive Geschäftsmodelle zu kümmern. Gerade diese beruhen häufig auf Daten- oder Plattform-Innovationen“, mahnt Michael Gschwendtner, ebenfalls Partner bei AXXCON.

Auf diese Weise würden die Unternehmen die Chance auf wirklich bahnbrechende und gewinnbringende Innovationen verspielen.

Schwache Umsetzung: Bei den Ergebnissen sinkt die Euphorie deutlich

In den in der Befragung deutlich gewordenen Versäumnissen der Vergangenheit sieht AXXCON-Experte Gschwendtner auch den Grund dafür, dass die Zufriedenheit der Unternehmen mit der bisherigen Erreichung der Innovationsziele zu wünschen übrig lässt. So ist die Steigerung von Kundennutzen und Kundenzufriedenheit das Ziel, dem die Unternehmen mit 60 Prozent am häufigsten „eine sehr große Rolle“ beimessen, gefolgt von der Erhöhung des Umsatzwachstums mit 48 Prozent.

Die Erschließung neuer Märkte liegt bei 31 Prozent und die Verbesserung des Recruitings bei 17 Prozent. Geht es um die Qualität der Ergebnisse, geben jedoch nur 17 Prozent an, „sehr zufrieden“ mit der Steigerung des Kundennutzens zu sein, beim Umsatzwachstum sind es 15 Prozent.

„Die Euphorie der Unternehmen ist an dieser Stelle deutlich gebremst“, so Gschwendtner. „Umso wichtiger ist es, künftig durch Stringenz, Disziplin und Methodenkompetenz zu schlagkräftigeren Ergebnissen und vor allem einen deutlich besseren Einsatz der Mittel zu gelangen, denn Innovation darf kein Selbstzweck sein.“

Für die AXXCON-Innovationsstudie wurden 200 Geschäftsführer, IT-Leiter und Verantwortliche für das Business Development telefonisch befragt. An der Studie teilgenommen haben Unternehmen aus den Bereichen Produktion und Maschinenbau, IT, Energieversorgung, Handel und Finanzen.

 

Foto: „obs/AXXCON GmbH & Co. KG/Anja Maser/thinking elements“

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