Sechs Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der RexXSPI GmbH, vormals MEP Solar Miet & Service III GmbH, sind nach Angaben des Insolvenzverwalters erste Zwischenziele erreicht. Involviert ist auch eine Emission der Nürnberger UDI.
Wie der vom Amtsgericht München bestellte Insolvenzverwalter, Dr. Max Liebig von der Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter, mitteilt, konnten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die überwiegende Zahl der Mietverträge nahtlos fortgeführt werden kann.
Künftig soll dazu ein neuer Dienstleister die Verwaltung der Mietverträge und die Koordinierung der Serviceleistungen für die von RexXSPI an ihre Kunden vermieteten Dachsolaranlagen übernehmen. Auch für eine Übernahme des Mietportfolios und eine dauerhafte Fortführung des Geschäftsbetriebs gibt es erste Interessenten.
Indirekt durch UDI-Anleger finanziert
Das Unternehmen hatte Hauseigentümern Dachsolaranlagen vermietet, die über die Emission te Solarsprint IV der UDI aus Nürnberg indirekt von Privatanlegern finanziert worden waren. Die Emittentin hatte Mitte Februar nach der Insolvenz der RexXSPI in einer Pflichtmitteilung vor einem möglichen Totalausfall der Darlehen und entsprechenden Folgen für die Anleger gewarnt.
Die rund 4.500 von der Insolvenz betroffenen Mieter von Dachsolaranlagen erhalten in den nächsten Tagen dazu Schreiben vom Insolvenzverwalter.
Neuer Dienstleister gefunden
Zur Erreichung dieses wesentlichen Verfahrensziels ist es der Insolvenzverwaltung nach eigenen Angaben gelungen, einen neuen Dienstleister zu finden, der sich zukünftig um die Verwaltung und Bearbeitung der Mietverträge sowie die Koordinierung aller Service- und Dienstleistungen kümmern soll. Den Angaben zufolge erfolgte dies „in enger Abstimmung mit den Gläubigern und bisherigen Financiers der RexXSPI GmbH“, also wohl auch mit der te Solarsprint IV. Welche konkreten Folgen dies für die UDI-Anleger hat, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Für die meisten Mieter werde sich trotz der Insolvenz keine nennenswerten Veränderungen ergeben, so der Insolvenzverwalter. Dies gilt jedenfalls für alle Mieter, deren Anlage funktionsfähig am Netz ist und die bereits in der Vergangenheit ein störungsfreies Vertragsverhältnis hatten. Auch der Forderungseinzug werde hier in Kürze wieder aufgenommen, Selbstzahlern wird ein Konto des Insolvenzverwalters für die monatlichen Zahlungen benannt.
„Mietportfolio weitgehend stabilisiert“
Die Mieter, deren Anlage nicht funktioniert oder bei denen sich in der Vergangenheit Störungen ergeben haben, werden gesondert vom Insolvenzverwalter angeschrieben. In diesen Fällen muss noch an Hand eines auszufüllenden Fragebogens geprüft werden, wie weiter verfahren werden kann. Diese Mieter bittet der Insolvenzverwalter aufgrund der individuell unterschiedlichen Situationen und dem daraus resultierenden Prüfungsaufwand noch um etwas Geduld.
„Mit der Fortsetzung der überwiegenden Zahl der Mietverträge und der weiteren Betreuung der Mieter wurde das Mietportfolio weitgehend stabilisiert. In den nächsten Wochen wird es darum gehen, auch für die übrigen Mietverträge eine Lösung zu finden. Parallel dazu wird an einer dauerhaften Lösung gearbeitet, etwa durch die Übernahme des Geschäfts durch einen neuen Investor. Aktuell haben neben dem bisherigen Finanzierer bereits mehrere potenzielle Investoren Interesse an einer raschen und dauerhaften Lösung für das Portfolio gezeigt, was mich sehr positiv stimmt“, so Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig.
Das Amtsgericht München – Insolvenzgericht – hatte mit Beschluss vom 4. Februar 2020 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der RexXSPI GmbH eröffnet.
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