Institutionelle Investoren setzen im kommenden Jahr auf Aktien als Renditebringer. Das zeigt eine aktuelle, vom französischen Vermögensverwalter Natixis Global Asset Management weltweit durchgeführte Umfrage.
Der Studie zufolge rechnen die Anleger weltweit mit politischen Belastungen, die Wertschwankungen auslösen dürften. Auch ein sich veränderndes Zinsumfeld könnte dies zur Folge haben. Deshalb streben die Investoren eine breitere Diversifikation an und lenken einen größeren Teil ihrer Portfolios in alternative Anlagen. Natixis hat weltweit 660 institutionelle Investoren nach ihren Einschätzungen für das kommende Jahr sowie ihren Plänen für die Asset Allocation gefragt.
Aktie als Top-Performer
Die institutionellen Investoren gehen davon aus, dass sich Aktien im nächsten Jahr besser als jede andere Anlagekategorie entwickeln werden und setzen dabei insbesondere auf die globalen Aktienmärkte, denen sie eine bessere Entwicklung zutrauen als US- und Schwellenländeraktien. Darüber hinaus wollen die Profianleger ihre Positionen in nicht-korrelierten Anlagen beibehalten oder sogar aufstocken. 50 Prozent der Befragten wollen ihre Private Equity-Engagements erhöhen, während 45 Prozent verstärkt auf Private Debt-Investments setzen werden. Parallel dazu werden 41 Prozent ihre Allokationen in Hedgefonds aufstocken und 34 Prozent in Real Assets wie etwa Immobilien zukaufen. Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) geht davon aus, dass sich ihre Positionen in alternativen Anlagen 2016 besser entwickeln werden als in diesem Jahr.
Anteil der Anleiheinvestments sinkt
Verlierer dürften dagegen Anleiheinvestments sein. Im Durchschnitt halten institutionelle Investoren derzeit 28 Prozent ihrer Portfolios in festverzinslichen Wertpapieren. Für das nächste Jahr planen 42 Prozent der Institutionellen ihre Investments in Anleihen zu reduzieren. Damit geht die Gewichtung in dieser Anlageklasse so stark zurück wie in keiner anderen. Nur 16 Prozent der institutionellen Investoren beabsichtigen eine Anhebung ihrer Anleiheallokationen.
Politische Ereignisse lässt Märkte schwanken
Die von vielen Marktexperten für das kommende Jahr vorausgesagte Zunahme von Wertschwankungen wird nach Meinung von 54 Prozent der Befragten durch das politische Umfeld bestimmt werden. Als weitere Risiken für die Märkte nennen die Investoren konjunkturelle Schwierigkeiten in China (49 Prozent), weltweit unterschiedliche geldmarktpolitische Ansätze (47 Prozent) sowie Veränderungen des Zinsniveaus (46 Prozent). Als Folge daraus ist die Volatilität am Markt im kommenden Jahr die größte Gefahr für die Investmentperformance, gefolgt von einem lediglich schleppenden Wirtschaftswachstum und Bedenken bezüglich der zukünftigen Geldmarktpolitik.
„Interesse an nicht-korrelierten Strategien steigt“
Jörg Knaf, Executive Managing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Natixis Global AM ergänzt: „Angesichts eines äußerst volatilen Marktumfelds mit divergierenden geldmarktpolitischen Ansätzen und politischen Turbulenzen weltweit, engagieren sich auch die deutschen institutionellen Investoren auf ihrer Jagd nach Rendite verstärkt in alternativen Anlageformen. Diese Strategien dienen gleichzeitig der Diversifikation – einem entscheidenden Baustein für ein langfristig stabileres Portfolio. Die Studie illustriert, dass institutionelle Investoren weltweit ein immer größeres Interesse an nicht-korrelierten sowie alternativen Strategien zeigen. Nicht-traditionelle Investments, alternative Strategien und nicht-korrelierte Assets könnten dazu beitragen, die Ertragsquellen breiter zu diversifizieren und die Risiken auf Portfolioebene zu steuern.“
„Verbesserung der laufenden Erträge“
„Die Strategien der Notenbanken, Wertschwankungen am Markt und auch andere externe Ereignisse haben großen Einfluss auf institutionelle Investoren“, so John Hailer, Chief Executive Officer von Natixis Global Asset Management in Amerika und Asien. „Angesichts dieser Bedingungen sind sie bestrebt, ihre laufenden Erträge ebenso zu verbessern wie ihre Investmentperformance. Deshalb beobachten wir eine steigende Nachfrage nach innovativen Anlagestrategien, die auf die spezifischen Bedürfnisse breit diversifizierter, komplexer Portfolios eingehen.“ (fm)
Foto: Natixis