Zwei von drei Versicherern in Deutschland wollen selber Software entwickeln. Mehr als die Hälfte hat damit schon begonnen, jede siebte steht kurz davor, das zu machen. Dabei werden sowohl bestehende IT-Abteilungen erweitert als auch neue Teams gegründet, die sich nur damit beschäftigen sollen. Die Branche macht sich so unabhängiger von Dienstleistern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Software-Firma Camunda.
Eine eigene Software-Entwicklung erleichtert vielen Anbietern, bei neuen Angeboten zur digitalen Konkurrenz aufzuschließen. 65 Prozent der Assekuranzen arbeiten an besseren Apps und digitalen Abschlüssen. 61 Prozent investieren darin, gemeldete Schäden möglichst digital zu bearbeiten. Die Anbieter setzen dabei auch auf schnellere Abläufe. 64 Prozent wollen sowohl intern wie auch zum Kunden ihre Prozesse automatisieren.
„Wer Software selbst entwickelt, kann viel schneller auf die Wünsche seiner Kunden reagieren“, sagt Jakob Freund, CEO von Camunda. „Unternehmen, die ihre digitalen Angebote nicht selbst herstellen können, geben ihre Zukunft aus der Hand.“
Jeder zweite Versicherer plant die Gründung eigener StartUps
Die Assekuranzen gehen zudem mehr Experimente ein. 46 Prozent planen, schon bald eigene Startups zu gründen und so ihre digitalen Kompetenzen zu stärken. 31 Prozent gehören zu den Pionieren, die das schon getan haben. Sieben von zehn Versicherern arbeiten zudem bereits mit Insurtechs zusammen oder wollen das noch machen. Open Source spielt dabei auch eine immer stärkere Rolle.
39 Prozent arbeiten bereits mit quelloffener Software, weitere 19 Prozent planen damit. „Wer Software selbst entwickelt, kann mit Open Source das Know-how einer ganzen Community nutzen, um die eigenen Produkte zu verbessern“, so Jakob Freund.
Erst jeder zweite Versicherer verbindet digitale Angebote über APIs miteinander
Damit die alte und die neue Welt später zusammenwachsen können, müssen die Versicherer aber noch mehr tun. Gerade mal die Hälfte arbeitet beispielsweise daran, verschiedene digitale Angebote über Schnittstellen (API) miteinander zu verbinden. 40 Prozent der Anbieter beschäftigt sich damit noch überhaupt nicht. Immerhin wollen weitere zehn Prozent bald nachziehen.
Das empfiehlt auch Camunda-Chef Jakob Freund: „Ein hochwertiger Technologie-Stack braucht Schnittstellen, damit sich die Prozesse auch dann end-to-end automatisieren lassen, wenn Partner dabei eingebunden werden müssen.“
Über die Umfrage
Im Mai 2019 hat Camunda 104 Führungskräfte und Projektleiter in Banken über die digitale Transformation befragt. Die Antworten wurden online gegeben. Die Ergebnisse können unter folgender Internetadresse angefordert werden:https://camunda.de/versicherung2019