Beim Vergleich zwischen Insurtech-Start-ups und etablierten Versicherungen gelten die Traditionsunternehmen in vielen Aspekten als verlässlicher. Der Vertrauensvorsprung schmilzt jedoch, wie eine Befragung des Insurtechs Community Life unter 1.000 volljährigen Internetnutzern in Deutschland ergab.
Demnach trauen gerade jüngere Kunden den internetbasierten Neugründungen mehr zu als den Konzernen. Mehr als die Hälfte der Internetnutzer zwischen 18 und 35 Jahren hält Start-ups für unbürokratischer (52 Prozent) sowie transparenter (51 Prozent) und sieht dort ein faireres Preis-Leistungs-Verhältnis (54 Prozent).
In allen Altersstufen ist die Mehrheit der Befragten einig, dass die Neugründungen in Sachen Kommunikation den besseren Service liefern. In anderen Aspekten klafft die Beurteilung aber auseinander. So glauben 38 Prozent der Befragten bis 35 Jahren, dass Insurtechs eher im Interesse des Kunden beraten als Versicherungen. Bei den über 55-Jährigen sind es nur 27 Prozent.
Ein Imageproblem haben die neuen Marktteilnehmer hinsichtlich der Produktqualität: Nur jeder fünfte Befragte glaubt, dass die Policen der Start-ups leistungsstärker sind als die der etablierten Versicherer.
Bildungsgrad spielt wichtige Rolle
Neben dem Alter der Befragten spielt laut Umfrage auch der Bildungsgrad eine wichtige Rolle für die Beurteilung der Angebote. Befragte mit Volks- oder Hauptschulabschluss beurteilten die Start-ups in allen elf Aspekten der Umfrage als unterdurchschnittlich. Hochschulabsolventen hingegen trauen Insurtech-Unternehmen in sechs Disziplinen spürbar mehr zu als der Durchschnitt der Befragten.
„Wir sehen hier die klassische Entwicklung eines Marktes im Umbruch. Junge Menschen mit hohem Bildungsgrad haben oft eine Vorreiterrolle. Bald werden die neuen Angebote vom Massenmarkt akzeptiert“, erwartet Claudia Lang, Co-Gründerin und Geschäftsführerin von Community Life. (kb)
Foto: Community Life