Nach Einschätzung des Baufinanzierungsbrokers Interhyp werden die Zinsen für Baugeld in Deutschland vorerst auf niedrigem Niveau bleiben. Der Grund dafür liege unter anderem in den Stützungsaktionen der Notenbanken.
„Schwache Konjunkturindikatoren in den USA, Japan und Euroland geben den Notenbanken derzeit gute Argumente, die Leitzinsen historisch tief zu halten und durch unkonventionelle Maßnahmen die Geldpolitik weiter zu lockern“, heißt es in einem Marktkommentar von Interhyp. Besonders in den USA laufe die Diskussion über eine dritte Runde an Aufkäufen von Staatsanleihen und weiteren Schuldtiteln. Ursprünglich als einmalige Stützungsaktion der Notenbank tituliert, werde dieses „Quantitative Easing“ inzwischen zur Dauereinrichtung.
„Im Kern bedeuten diese Käufe von Staatsanleihen nichts anderes, als dass die Zentralbank direkt die Staatsdefizitfinanzierung übernimmt, weil die Nachfrage von privater Seite nicht mehr ausreicht, um die enormen Größenordnungen an neuen Schuldtiteln unterzubringen“, so Interhyp. Der beabsichtigte Effekt sei dabei auch, das Zinsniveau künstlich tief zu halten. Während der Staat sich sehr billig finanziere, erzielten private Anleger nur eine sehr geringe Verzinsung auf ihre Ersparnisse.
Vor diesem Hintergrund erwartet Interhyp für die nächsten Wochen weiterhin niedrige Baugeldzinsen und damit ein günstiges Umfeld für Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer. Verbunden mit der Aussicht auf weiter steigende Immobilienpreise in guten und gesuchten Lagen würden sich damit sowohl für Eigennutzer als auch für Kapitalanleger gute Chancen bieten. (bk)
Foto: Shutterstock