Während die interne Revision großer Versicherer bereits gut auf die erhöhten Anforderungen von Solvency II vorbereitet sei, bestehe bei kleineren Gesellschaften noch Nachholbedarf. Zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).
Die Zusammenarbeit zwischen der internen Revision und der Finanzaufsicht BaFin sei darüber hinaus „generell verbesserungsbedürftig“, teilen die Studienautoren mit. Der Branche selbst stellt PwC ein gutes Zeugnis aus: „Viele Versicherungen haben ihre Interne Revision bereits gut auf Solvency II vorbereitet“, sagt Christofer Hattemer, Wirtschaftsprüfer von PwC und Co-Autor.
Über die Hälfte der befragten Versicherer gab an, dass ihre Gesellschaft schon zum 1. Januar 2014 die aufsichtsrechtlichen Anforderungen von Solvency II an die Interne Revision umgesetzt habe.
Kleine Versicherer haben Nachholbedarf
46 Prozent der Befragten sind mit ihrer Planung zufrieden, rund 20 Prozent allerdings nicht. Ganze 40 Prozent haben ihre Planungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht angepasst.
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Während die großen Häuser mit ihrer Umsetzung im großen und ganzen zufrieden sind, herrscht bei kleinen und mittelgroßen Versicherern noch Handlungsbedarf. Allerdings sei den Unternehmen oft bewusst, welche Prozesse noch angepasst oder ausgebaut werden müssten.
Finanzkommunikation kaum geregelt
Besondere Defizite liegen in der Zusammenarbeit zwischen der Internen Revision der Versicherer und der Finanzaufsicht BaFin, so Gunter Lescher, PwC-Partner und Experte für Interne Revision.
Nur 40 Prozent der befragten Versicherer haben einen Prozess festgelegt, der die Finanzkommunikation mit der Aufsichtsbehörde regelt. Zudem seien 26 Prozent noch mit der Planung beschäftigt und weitere 30 Prozent gaben an, diesen Prozess noch gar nicht geregelt zu haben.
Für die Studie wurden von Februar bis Mai 2014 insgesamt 111 Versicherer in Deutschland befragt. Dabei nahmen Unternehmen aller Sparten und Größenordnungen teil. (nl)
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