Das globale Investitionsvolumen in Immobilien wird 2017 trotz Angebotsmangels weiter steigen. Dadurch werden die Preise mittelfristig stabil bleiben. Cushman & Wakefield erwarten für das kommende Jahr mehr Dynamik.
Das globale Immobilieninvestitionsvolumen wird 2017 1,39 Billionen US-Dollar übersteigen, das ist eine Schätzung des Berichtes „The Atlas Summary 2017“ von Cushman & Wakefield. Der Asien-Pazifik-Raum trage hierzu mit 44 Prozent 611 Milliarden US-Dollar bei, gefolgt von Nordamerika mit 34 Prozent (470 Milliarden US-Dollar) und EMEA mit 22 Prozent (307 Milliarden US-Dollar).
Angebotsmangel hält an
Die Investitionsnachfrage nach Immobilien werde auch in 2017 anhalten, aufgrund neuer Kapitalquellen und der höheren Anzahl an Investoren, die nach globaler Diversifizierung streben. Zudem werde die Nachfrage das Angebot an verfügbaren Investitionen übersteigen; eine Dynamik, die die Preise möglicherweise auch in absehbarer Zukunft auf einem hohen Niveau halten wird.
David Hutchings, Head of Investment Strategy for Capital Markets, EMEA sagt: „Der Immobilieninvestmentmarkt wird sich 2017/2018 sogar noch dynamischer entwickeln, da sich die Kapitalquellen und Ziele mit dem Auftauchen lukrativer Investitionsmöglichkeiten überall auf der Welt ändern.“
Zwei Gruppen von Investoren
„Viele Investoren jagen weiterhin Einnahmen und Kapitalerträgen nach, während es für andere einfach nur wichtig ist, ihr Kapital sicher zu investieren, was in einer unsicheren und sich verändernden Welt an Bedeutung gewinnt. Die Risikowahrnehmung und Einstellungen gegenüber der Preisgestaltung sind sehr unterschiedlich zwischen den beiden Gruppen. Aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds bleibt jedoch die globale Diversifizierung im Bereich Immobilien eine bevorzugte Strategie“, so Hutchings weiter.
Der Fokus vieler Investoren liege auch im Jahr 2017 auf den Immobilienhochburgen, um Risiken zu umgehen und Liquidität in den Portfolios aufzubauen. Investoren, denen höhere Erträge wichtiger sind, würden den Fokus auf neue Regionen legen, zum Beispiel Schwellenmärkte oder Regionen, in denen die Risiken in den Core- und B-Märkten höher sind.
Interesse an neuen Segmenten
Das Interesse an neuen Segmenten und Investitionsansätzen in allen Regionen wird nach Einschätzung von Cushman & Wakefield weiter steigen, da das typische Investitionsportfolio immer diversifizierter wird. Damit würden Investoren auf die Trends in den Bereichen Demografie, Technologie, Mobilität und Funktionalität von Städten reagieren. Zu den neuen Assetklassen gehören zum Beispiel Seniorenheime, Rechenzentren sowie innerstädtische Logistik- und Freizeitimmobilien.
Europa bleibt attraktiv
Europa bleibe ein beliebtes Investitionsziel, dank stetigem Wirtschaftswachstum, moderater Inflation und niedrigen Zinsen. Dennoch sei das Investitionsvolumen zurückgegangen, aufgrund des eingeschränkten Angebots und anhaltender Risikoaversion.
Zu den Schlüsselmärkten gehören laut Cushman & Wakefield Deutschland (mit Berlin an der Spitze), die nordischen Länder und Spanien (mit Schwerpunkt Barcelona und Madrid). Weitere Ziele seien Paris, getrieben durch Infrastrukturausgaben und London, da die Auswirkungen des Brexits wahrscheinlich erst mittelfristig eintreten werden.
Top Drei der Investitionsziele
Deutschland war 2016 Top Drei Investitionsziel der Welt für ausländisches Kapital mit 27 Milliarden US-Dollar ausländischen Investitionen, wie aus „The Atlas Summary 2017“ hervorgeht. Auf dem ersten und zweiten Platz waren die USA mit 63 Milliarden US-Dollar Investitionsvolumen und Großbritannien mit Investitionen in Höhe von 31 Milliarden US-Dollar.
Die größten Immobilieninvestmentmärkte in Deutschland seien Berlin (10,3 Milliarden US-Dollar Investitionsvolumen), die Rhein-Ruhr Region (8,9 Milliarden US-Dollar) und München (7,3 Milliarden US-Dollar).
Yvo Postleb, Deutschlandchef von Cushman & Wakefield, sagt: „Deutschland ist der führende Immobilienmarkt Europas, insbesondere die Hauptstadtregion Berlin liegt weiterhin im Fokus internationaler Investoren. Cushman & Wakefield sieht hier deshalb weiteres Wachstumspotenzial; auch wenn der Objektmangel in Berlin das Geschäft für die Käufer erschwert.“ (kl)
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