Dass deutsche Anleger Investments aus eigenen Landen bevorzugen, liegt nahe. Das Ausmaß der Heimatliebe erstaunt dennoch – denn den Bundesbürgern ist einer Studie zufolge durchaus bewusst, dass sie im Rest der Welt Renditechancen verpassen.
Scheuen Anleger zwei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise Kapitalanlagen oder wollen sie günstige Einstiegskurse nutzen? Um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, hat die britische Fondsgesellschaft Schroders gemeinsam mit den Researchern der GfK ihr mittlerweile drittes Investmentbarometer erstellt. Verglichen mit den Vorjahren sind die Befragten noch vorsichtiger geworden.
Wie in den früheren Untersuchungen fällt die Antwort auf die Frage nach der ökonomischen Supermacht der Zukunft eindeutig aus. Rund die Hälfte der mehr als 1.000 Befragten Kapitalanleger nennt China (47 Prozent). Mit den heftigen Rückschlägen der Finanzkrise hatte der Glaube im vergangenen Jahr etwas gelitten (42 Prozent). Auf Rang zwei folgt Indien. Die Zuversicht der Investoren schwindet aber kontinuierlich, von 13 Prozent in 2008 auf heute nur noch zehn Prozent.
Russland ergeht es nicht anders. Nur noch fünf Prozent halten das frühere Zarenreich für eine zukünftige wirtschaftliche Supermacht. Damit hat sich das Ergebnis in zwei Jahren mehr als halbiert. Nur unwesentlich stärker ist das Resultat für die USA: sechs Prozent. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten Kapitalanleger traut sich überhaupt kein Urteil zu, welche Ökonomie zukünftig die Weltwirtschaft bestimmen wird.