In größerem Gegensatz kann die tatsächliche Kapitalanlage kaum stehen. Statt China bevorzugen Anleger Deutschland und Europa. Vier von fünf Deutschen (79 Prozent) investieren in ihrer Heimat. Immerhin drei von zehn wagen es ins europäische Ausland. Obwohl die Studienteilnehmer sich schon vor Jahren sicher waren, dass die Chancen außerhalb von Deutschland und Europa liegen, haben sie ihre Investitionen bislang nicht angepasst.
„Deutsche Anleger wissen genau, wo die Musik spielt, aber sie tanzen nicht mit“, kommentiert Achim Küssner, Sprecher der Geschäftsführung der Schroder Investment Management GmbH für Deutschland, Österreich und die Benelux-Länder, die Ergebnisse: „Was Kapitalanlegen angeht, befinden wir uns eher in einem Entwicklungsland.“
Von 100 Anlegern haben lediglich drei Investments in China, sechs in den Vereinigten Staaten. Abgeschlagen: In Indien engagiert sich nur jeder Fünfzigste, in Russland sowie Lateinamerika sogar lediglich jeder Einhundertste. Der Home-Bias nimmt zumindest leicht ab. Vor zwei Jahren besaßen noch 83 Prozent die Heimatanlagen. Für Küssner ist dies zwar eine marginale Entwicklung in die richtige Richtung. Trotzdem: „Der Deutsche wird immer konservativer.“