Die deutsche Investmentindustrie will sich noch stärker als Dienstleister im Altersvorsorgebereich positionieren. Gegenüber dem Vorjahr ist die Bedeutung dieses Geschäftsfelds erneut gestiegen, wie eine Umfrage unter Branchenvertretern ergeben hat.
Über 95 Prozent der mehr als 200 von der Beratungsgesellschaft Kommalpha befragten Anbieter und Profi-Anleger bewerten die Relevanz des Themas Altersvorsorge für die deutsche Investmentbranche mittlerweile als hoch. Im Jahr 2009 waren es noch 86,2 Prozent.
Diese Einschätzung kommt auch im Investitionsverhalten der Marktteilnehmer klar zum Ausdruck: Der Anteil der Anbieter, die zur Positionierung im Bereich Altersvorsorge maßgeblich in ihre Unternehmensstruktur investieren, steigt im Vergleich zum Jahr 2009 von 38,3 auf 48,5 Prozent.
Angesichts des allgemein fortschreitenden demografischen Umbruchs und der angespannten öffentlichen Haushalte stelle sich mittlerweile weniger die Frage nach dem „ob“, als vielmehr die Frage nach dem „wie“, wenn es um die Notwendigkeit des Aufbaus von individuellem Alterskapital geht, schlussfolgern die Studienautoren.
Obwohl der Bedarf erkannt sei, treffe das gegenwärtige Angebot an Asset-Management-Produkten nur bedingt die Nachfrage der Investoren: Während institutionelle Investoren verstärkt Zeitwertkonten und Treuhand-Modelle (CTAs) nachfragen, setzen Asset Manager ihre Schwerpunkte auf betriebliche Altersvorsorge, Versicherungsportfolios und Riester-Produkte.
Als stärkste Anbieter im Bereich Altersvorsorge werden wie auch im Jahr 2009 die Asset Manager der Gruppen Allianz und Deutsche Bank wahrgenommen. Ebenfalls stark positioniert sind Union Investment und Fidelity. (hb)
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