Die Investmentfondsbranche hat im ersten Quartal 2012 hierzulande 17 Milliarden Euro eingesammelt, auf Publikumsfonds entfielen aber lediglich 2,2 Milliarden Euro. Im März gab es dort sogar ein Minus.
Laut dem Bundesverband Investment und Asset Management (BVI), Frankfurt, haben institutionelle und private Anleger der deutschen Investmentwirtschaft im ersten Quartal 2012 rund 17,1 Milliarden Euro neue Mittel anvertraut.Verlierer waren Publikumsaktienfonds, aus denen mehr als eine halbe Millarde Euro Vermögen in den ersten drei Monaten abgezogen wurde.
Das verwaltete Vermögen stieg im ersten Quartal auf 1.866 Milliarden Euro. Der Großteil entfällt mit insgesamt 1.177 Milliarden Euro auf Engagements institutioneller Anleger in Spezialfonds und Vermögen außerhalb von Investmentfonds. Das Volumen der Publikumsfonds beträgt Ende März 689 Milliarden Euro.
Immobilien im März hui, Aktien pfui
Spezialfonds dominierten auch im Monat März das Neugeschäft und sammelten netto 4,1 Milliarden Euro ein. Aus Vermögen außerhalb von Investmentfonds flossen dagegen 2,2 Milliarden Euro ab. Aus Publikumsfonds zogen Kunden unter dem Strich 100 Millionen Euro ab, größter Verlierer Aktienfonds mit 1,5 Milliarden Euro. Immobilienfonds aber konnten um 400 Millionen Euro zulegen.
Rentenfonds sieht der BVI im Zeichen der europäischen Schuldenkrise: „Bei den Publikumsfonds hoben sich die Zu- und Abflüsse weitgehend auf. Per Saldo flossen im März 0,1 Milliarden Euro ab. Unter den Publikumsfonds führen Rentenfonds mit 1,4 Milliarden Euro die Absatzliste an. Angesichts der europäischen Schuldenkrise erfolgten aber markante Umschichtungen. Während die Anleger aus geldmarktnahen und kurz laufenden Euro-Rentenfonds 1,4 Milliarden Euro abzogen, waren Fonds mit Anleihen aus Schwellenländern (plus 0,8 Milliarden Euro) und mit Unternehmensanleihen (plus 0,6 Milliarden Euro) gefragt. Diese Entwicklung ist schon seit längerem zu beobachten.“
Langfristige Ergebnisse: Seit Anfang 2007 summieren sich die Abflüsse aus Euro-Rentenfonds laut BVI auf insgesamt 43 Milliarden Euro. Zuflüsse hatten in diesem Zeitraum Fonds mit Unternehmensanleihen (acht Milliarden Euro), mit Schwerpunkt auf Anleihen aus Schwellenländern (fünf Milliarden Euro) sowie mit US-Anleihen (16 Milliarden Euro). (mr)
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