Laut Erhebungen des Immobilienberaters Cushman & Wakefield (C&W) wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2011 insgesamt 42 Portfoliotransaktionen (erstes Halbjahr 2010: 23) mit mehr als 250 Wohneinheiten getätigt. Die Zahl der gehandelten Wohneinheiten stieg dort um rund 19 Prozent auf 37.000 Einheiten (erstes Halbjahr 2010: 31.000) und ein Volumen von rund 1,76 Milliarden Euro (2010: 1,62 Milliarden).
Im gesamten Jahr 2010 fanden nach C&W-Zahlen im Rahmen von 43 Portfoliotransaktionen 46.000 Einheiten mit einem Volumen von 2,26 Milliarden Euro neue Eigentümer. Der Handel sei insgesamt kleinteiliger geworden, so die Immobilienberater, und die durchschnittliche Transaktionsgröße ging auf etwa 900 Einheiten zurück (2010: circa1.100 Einheiten). Ursächlich für die Steigerung sei im Wesentlichen die erfolgte Mehrheitsbeteiligung der TAG Immobilien AG an der Colonia Real Estate AG mit einem Wohnimmobilienbestand von insgesamt 18.800 Wohneinheiten. Nachdem lediglich 50,02 Prozent der Aktien erworben wurden, wurde die Zahl der im Rahmen dieser Transaktion gehandelten Wohneinheiten von C&W anteilig berücksichtigt und ein Volumen von 400 Millionen Euro angenommen. Ohne Berücksichtigung der Colonia-Übernahme wäre das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 27.000 Wohneinheiten und ein Investitionsvolumen von rund 1,35 Milliarden Euro zurückgegangen.
Insgesamt beobachtete C&W im ersten Halbjahr 2011 fünf Transaktionen mit mehr als 1.000 Wohneinheiten. Die drei größten Transaktionen, basierend auf der Zahl der gehandelten Einheiten, waren die Übernahme der Colonia Real Estate AG durch die TAG, die Akquisition der LWB-Bestände in Leipzig mit circa 2.600 Einheiten durch den israelischen Investor Brack Capital Real Estate sowie der Ankauf eines Wohnportfolios mit rund 2.100 Einheiten in Nordrhein-Westfalen durch Corestate Capital.
Die durchschnittlich gezahlten Kaufpreise sind laut C&W-Angaben mit rund 750 Euro per Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant geblieben (2010: 740 Euro per Quadratmeter). Die durchschnittlich erzielten Multiplikatoren seien leicht auf das 12,6-fache bezogen auf die zugrunde liegende Ist-Nettokaltmiete (2010: 12,4-fach) gestiegen.
Bezogen auf die gehandelten Wohneinheiten und ohne Berücksichtigung der Colonia-Übernahme lagen die Investitionsschwerpunkte nach Angaben der Immobilienberater mit einem Anteil von rund 37 Prozent in Berlin und Nordrhein-Westfalen (circa 19 Prozent). „Berlin steht derzeit in der Investorengunst ganz oben. Viele institutionelle Investoren sehen trotz steigender Einstiegspreise nach wie vor interessante Investitionsopportunitäten und erwarten einen sich weiter positiv entwickelnden Nutzermarkt“, konstatiert Matthias Franz, Associate im Bereich Corporate Finance von C&W Deutschland. (te)
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