„Titel aus dem Midcap-Segment sowie Gesundheits- und Konsumaktien bieten potenziell gute Einstiegsgelegenheiten“, so Wannow.
Nicht alle Aktien erlebten 2023 eine Hausse
Die Aktienhausse des vergangenen Jahres wurde nämlich nicht von allen Sektoren gleichermaßen, sondern in erster Linie von hochkapitalisierten Titeln aus dem Technologiebereich getragen. Für viele Marktteilnehmer sei dies ein Warnzeichen, dass zu viel Positives kurzfristig eingepreist wurde. „In anderen Sektoren gibt es aufgrund der heterogenen Entwicklung des Vorjahres jedoch noch viele Werte, die teilweise weit von ihren Höchstständen entfernt notieren“, so der Fondsmanager von Oddo BHF Asset Management.
Defensive Titel wieder interessanter
Zwei defensive Sektoren konnten lauten Wannow im letzten Jahr nicht mit den breiten Indizes mithalten: „Zum einen der Konsumsektor, der unter der Sorge litt, dass hohe Zinsen und Energiepreise die Spendierfreude der Verbraucher belasteten. Außerdem konnten Coca-Cola*, Nestlé und Co. ihre defensiven Qualitäten wegen der weitestgehend ausgebliebenen Rezession auch nicht ausspielen.“ Zweitens ist der Gesundheitssektor zu nennen, sofern man von Sonderentwicklungen bei Herstellern von Abnehmspritzen wie Novo Nordisk und Eli Lilly absieht. „Dort konnten die meisten Pharmaaktien sowie Zulieferer wie die Laborausrüster Thermo Fisher und Danaher keine nennenswerten Kurszuwächse verzeichnen.“ Beide Sektoren erlebten in der Coronazeit eine Art Sonderkonjunktur und durchlaufen nun eine Phase der Normalisierung. Die Bewertungen vieler defensiver Titel waren Ende 2023 dadurch wieder deutlich reduziert.
Blick in die zweite Reihe
Viele Aktien aus der zweiten Reihe haben sich Wannow zufolge ebenfalls deutlich weniger dynamisch von den Verlusten des Jahres 2022 erholt und befinden sich noch weit unter ihren alten Höchstständen. „Die sogenannten Midcaps hatten sich in der Zeit bis ca. Mitte 2021 lange Zeit besser als die großen Indizes entwickelt, die Bewertungen waren entsprechend ambitioniert“, erläutert Wannow. Zudem seien die Technologieführer in vielen innovativen Bereichen meistens große Unternehmen. Dennoch könne sich aufgrund der inzwischen attraktiveren Bewertungsrelationen ein Blick auf die zweite Reihe lohnen, zum Beispiel bei Unternehmen, die in einer Nische tätig sind und dort selbst über die Wettbewerbsvorteile eines „großen Fisches in einem kleinen Teich“ verfügen und durch geschickte Zukäufe ihren Markt konsolidieren.