Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage achten deutsche Wertpapierbesitzer bei ihren Anlageentscheidungen vor allem auf ihr Bauchgefühl. Die Empfehlungen ihres Bankberaters nehmen sie dagegen nicht so wichtig, wie eine Forsa-Studie im Auftrag der Deutschen Wertpapier Service Bank (DWP Bank) zeigt.
Für 71 Prozent der 1.020 befragten Wertpapierbesitzer ist die Wirtschaftslage in Deutschland und der Welt ein wichtiger oder sogar sehr wichtiger Aspekt bei Investments. Das „Bauchgefühl“ ist mit 59 Prozent der zweitwichtigste Faktor für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, danach folgt der Verlauf des Deutschen Aktienindex (Dax), den 55 Prozent als wichtig oder sehr wichtig bezeichnen.
Erst auf dem vierten Rang kommt mit 49 Prozent die Empfehlung des Bankberaters. Einstufungen von Analysten rangieren mit 21 Prozent auf den hinteren Plätzen und Empfehlungen von Freunden oder Bekannten bringen es auf 17 Prozent.
Auf die Frage nach den wichtigsten Faktoren, die eine Bank bieten muss, stehen Sicherheit, Vertrauen und persönliche Beratung ganz oben. Das nennen die Befragten noch vor den Faktoren Konditionen und Preise. Am wenigsten wichtig ist den Anlegern die eigene technische Ausstattung der Bank für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften.
Wie ist es um die Zufriedenheit der Beratungsgespräche zu Wertpapieranlagen bestellt? 42 Prozent aller Befragten fühlten sich beim letzten Beratungsgespräch zu Wertpapieranlagen gut oder sogar sehr gut beraten. Die durchschnittliche Bewertung lag in einer Schulnote ausgedrückt bei 2,6. 14 Prozent aller Befragten gaben ihrer Bank eine schlechtere Note als drei, ein Viertel hat noch nie eine Anlageberatung bei der Bank in Anspruch genommen.
Ein weiteres Umfrage-Ergebnis: 34 Prozent der Befragten planen künftig einen geringeren Einsatz von Aktien bei der Anlage ihres Vermögens, 14 Prozent wollen Aktien mehr als bisher einsetzen. Auch Versicherungsprodukte, wie Kapitallebensversicherungen und Rentenversicherungen wollen sie weniger als bisher nutzen.
Im Vergleich zur Umfrage vor zwölf Monaten habe sich die Abneigung gegen Aktien allerdings merklich reduziert, so die Auftraggeber der Studie. 2009 hatten noch 56 Prozent aller deutschen Wertpapierbesitzer angegeben, Aktien weniger einsetzen zu wollen und 49 Prozent gaben dies für Versicherungsprodukte an.
Als Favoriten unter den Anlegern gelten Tages- und Festgeld. 29 Prozent der Befragten wollen diese Anlageformen mehr als bisher nutzen, nur 13 Prozent weniger. Immobilien wollen 21 Prozent der deutschen Wertpapierbesitzer künftig mehr und ein gleich hoher Prozentsatz weniger nutzen. (ks)
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