Die Investitionen in europäische Gewerbeimmobilien sind im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent gestiegen. Das berichtet der Immobiliendienstleister CBRE. Zur Performance haben demnach vor allem die Kernmärkte Deutschland, Großbritannien und Frankreich beigetragen. Auch einige Krisenländer zeigen Aktivität.
Europaweit beliefen sich die Investitionen in Gewerbeimmobilien im ersten Quartal 2013 demnach auf 29,4 Milliarden Euro (erstes Quartal 2012: 26,5 Milliarden Euro). Dabei verzeichnete die Investmentaktivität in den Kernmärkten Deutschland, Großbritannien und Frankreich im Vergleich zum Vorjahresquartal eine erhebliche Steigerung (in Frankreich um 48 Prozent, in Deutschland um 32 Prozent, in Großbritannien um acht Prozent) und führte damit insgesamt zu einem höheren Wachstum als für das erste Quartal 2013 erwartet wurde. Eine Belebung für Teile des Markts hatte sich indes allerdings schon im Vorjahr angedeutet.
Mehr Dynamik auch in Krisenländern
Auch in einigen Ländern, die von der Eurokrise betroffen sind, konnte von CBRE eine verbesserte Investitionstätigkeit festgestellt werden – wenngleich auf niedrigerem Niveau. Insbesondere Irland verzeichnet seit zwei Quartalen in Folge eine deutlich höhere Investitionstätigkeit und auch Portugal und Spanien haben im Vergleich zum ersten Quartal 2012 eine Steigerung registriert. Die Investitionen in Gewerbeimmobilien in Italien stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 38 Prozent, sind jedoch im Vergleich zu den Umsätzen aus dem ersten Quartal 2012 stark zurückgegangen, auch wenn das Ergebnis im ersten Quartal 2012 vor allem einem Großabschluss zu verdanken waren. Dennoch ist es laut CBRE verfrüht, damit zu viele Schlüsse aus einem aktiven ersten Quartal zu ziehen, zumal die Anzahl der in diesen Ländern getätigten Transaktionen nach wie vor gering ist.
Gefragte Büroimmobilien
Der größte Anteil der europäischen Investitionstätigkeit entfiel nach CBRE-Zahlen mit insgesamt 44 Prozent (12,9 Milliarden Euro) auf Büroimmobilien. Die Investitionen in Industrieimmobilien stiegen sprunghaft auf 3,7 Milliarden Euro, machten damit 13 Prozent der gesamten Transaktionssumme aus und lagen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von acht Prozent für diese Asset-Klasse. Auf Investitionen in Einzelhandelsimmobilien im ersten Quartal 2013 fiel nur knapp ein Viertel der Transaktionssumme, wobei Großbritannien mit 2,4 Milliarden Euro und Deutschland mit 2,1 Milliarden Euro die höchsten Werte verzeichneten.
Verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht das Ergebnis des ersten Quartals 2013 den Resultaten der CBRE-Befragung zu den Absichten von Immobilieninvestoren, die Anfang Februar 2013 durchgeführt wurde. Demnach gab eine Mehrheit der Investoren an, dass sie 2013 mehr als 2012 investieren würde.
Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland kommentiert die ermittelten Zahlen: „Die Investoren konzentrieren sich nach wie vor auf die europäischen Kernmärkte. Dies spiegelte sich in den letzten Monaten in der Performance der Märkte von Deutschland, Großbritannien und Frankreich wider. Zudem sind Investoren wieder auf den südeuropäischen Märkten aktiver, da dort die Renditeerwartungen höher sind. Mit den in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres getätigten Investitionen in Deutschland bestätigt sich unsere Prognose für den weiteren Jahresverlauf im Hinblick auf ein sehr gutes Investmentjahr mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis, das sich zum Jahresende auf gut 25 Milliarden Euro allein im gewerblichen Immobiliensektor aufsummieren wird.“ (te)
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