Gold: Glänzend das Portfolio sichern

Die jüngsten Maßnahmen der EZB haben vor diesem über Monate und Jahre gewachsenen Bild auch keine besondere Wirkung mehr gehabt. Auch nicht auf den Goldpreis. Denn wenn man vor Jahren noch davon sprechen konnte, dass Zinssenkungen eine Reduzierung der Opportunitätskosten für Goldkäufer in Form entgangener Zinserträge bedeuten und insofern dem Goldpreis Auftrieb verleihen sollten, sind eben diese Zinskosten mittlerweile so gering geworden, dass ein Einfluss nicht mehr spürbar ist.

Insofern wird es eines lauten Weckrufs bei Investoren brauchen, damit Gold seine charttechnisch stabile Handelsspanne zwischen 1180 und 1420 US-Dollar verlässt. Innerhalb derselben ist aber vom derzeitigen Preisniveau Platz für Bewegungen von etwa minus 5 bis plus 10 Prozent, weswegen ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau auch für diejenigen Sinn machen kann, die bei Gold tatsächlich den Wertzuwachs suchen.

Gold bietet Schutz vor politischer Willkür

Für mich ist aber nicht die potenzielle Performance des Goldpreises die Hauptintention für ein Goldinvestment. Wichtiger ist aus meiner Sicht der Versicherungscharakter einer Goldbeimischung, die gegen unvorhergesehene Risiken speziell im Bereich der Geld – und Währungspolitik effizient schützen kann.

Denn letztendlich ist Gold eine Währung, die nicht durch die Willkür von Politikern vermehrt werden kann. Darin und in den spezifischen Korrelationseigenschaften liegt meines Erachtens der größte Nutzen eines Goldinvestment.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Kursanstieg des US-Dollars gegenüber dem Euro in den vergangenen Tagen nicht umgehend die übliche Gegenreaktion eines fallenden Goldpreises nach sich zog. Dieses Verhalten macht Hoffnung, dass die nächste Bewegung des Goldpreises positiv sein wird.

Nico Baumbach ist als Fondsmanager bei der Hamburger Kapitalanlagegesellschaft Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH für das Management der beiden Edelmetallfonds HANSAgold und HANSAwerte verantwortlich.

Foto: Shutterstock

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