Irland-Krise: „Der Staatsbankrott scheint unausweichlich“

Die politischen Entscheidungsträger ringen derzeit um eine unmittelbare Lösung. Wenn man eine Umschuldung als letzten Ausweg ansieht, ergeben sich zwei realistische Alternativen: Zum einen könnte die EZB ihr Anleihenkaufprogramm drastisch ausdehnen. Die andere Möglichkeit wären Beihilfen aus dem EU-Stabilitätsfonds.

Letzteres hätte natürlich den Vorteil, dass Irland nicht mehr dem Druck der Märkte ausgesetzt wäre, und Verwerfungen in anderen Ländern ließen sich dadurch möglicherweise einschränken. In jedem Fall wird man letztlich nicht umhin kommen, die Schuldenspirale zu durchbrechen.
Wir befürchten indes weiterhin ein derart erdrückendes Ausmaß der Probleme, dass die Regierung nicht dagegen ankommt.

Folglich gehen wir nicht davon aus, in absehbarer Zeit an den Markt für irische Staatsanleihen zurückzukehren, auch wenn dort zurzeit hohe Renditen zu erzielen sind und eine baldige Marktkorrektur wahrscheinlich erscheint.

David Scammell ist Head of UK and European Interest Rate Strategies der britischen Fondsgesellschaft Schroders Investment Management

Fotos: Shutterstock, Schroders

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