Die Nachfrage nach islamkonformen Bankgeschäften wächst. Die KT Bank, eine hundertprozentige Tochter der Kuveyt Türk Beteiligungsbank in Istanbul, hat nach eigenen Angaben rund 10.000 Kunden, damit sei das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.
Islamkonforme Bankgeschäfte haben nach Einschätzung aus der Finanzbranche auch in Deutschland gute Wachstumschancen. Die KT Bank AG, eine hundertprozentige Tochter der Kuveyt Türk Beteiligungsbank in Istanbul und nach eigenen Angaben einziges Geldhaus für Finanzgeschäfte nach Islamregeln in der Eurozone, meldete zweieinhalb Jahre nach dem Start in Deutschland eine anhaltend hohe Nachfrage.
Potenzial noch nicht ausgeschöpft
„Wir sind voll auf Kurs und haben unsere Ziele auch 2017 erreicht“, sagte Sprecher Ferhat Aslanoglu der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Dort eröffnete die Bank nach Frankfurt, Mannheim und Berlin nun eine neue Filiale. Die Kundenzahl nähere sich bundesweit der 10.000er-Marke.
In Deutschland leben fünf Millionen Muslime, davon 1,5 Millionen in Nordrhein-Westfalen, wo auch die größte türkischstämmige Community zu Hause ist. Finanzexperte Philipp Wackerbeck, Partner der Beratungsgesellschaft „Strategy&“, geht von einem Potenzial von bis zu 300.000 Kunden für Islam-Banking aus, das nicht annähernd ausgeschöpft sei.
Schnittmengen mit Ethikbanken
Nach Regeln des islamischen Rechts (Scharia) sind Zinsen verboten, ebenso Investitionen in – aus Sicht des Islam – unethische Bereiche wie Tabak-, Schweinefleisch- oder Waffenindustrie. Ein Ethikrat prüft, ob alle Produkte und Verträge konform mit der Scharia sind.
Die KT Bank sieht Schnittmengen mit Ethikbanken wie der GLS Bank oder der Umweltbank und hofft auf Zuwächse auch bei nicht-muslimischen Kunden. (dpa-AFX)
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