Die Allianz steht vor einem teuren Problem: Die hauseigene IT ist überaltert. Manifest wird diese Aussage anhand der Schilderungen von Oliver Bäte, dass etliche Produkte zwar Teil des Vergleichsprogramms seien, jedoch kein Neugeschäft mehr zeichnen dürfen. Was nun ansteht.
Über 61 Tarife zur Absicherung von Rechtsschutzfällen gibt es im Vergleichsprogramm der Allianz Versicherung. 20 davon seien gar nicht mehr abschließbar, erläutert Oliver Bäte nun gegenüber Börse Online. „Wir müssen konsequenter an den Umbau“, wird der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Versicherers dort zitiert.
Möglicher Stolperstein Monopolversicherung?
Dies soll nun erfolgen, indem die Allianz einerseits die Software aktualisiert und andererseits bestehenden Kunden neue Tarife anbietet. Ziel ist es bis 2023 alte Systeme abzuschalten und Kunden durchweg auf neue Policen umgestellt zu haben, heißt es auf Börse Online weiter.
Wesentlicher Stolperstein bei diesem Vorhaben dürfte der Umgang mit den ehemaligen Verträgen der Monopolversicherung sein. Die im Zuge der Wiedervereinigung übernommenen Policen besitzen ein weites Spektrum an Versicherungsleistung.
Dadurch haben sie schon öfter für Aufsehen gesorgt – sei es bei Klagen nach der Umdeckung dieser Verträge, sei es bei der Höhe versicherter Schäden nach einem der vielen Hochwasser in Ostdeutschland.
Erster Anlauf 2013
Bereits 2013 im Anschluss an das letzte große Hochwasser in Ostdeutschland hat die Allianz versucht in einer großen Umstellungsaktion hier moderne Versicherungsbedingungen zu vereinbaren. Somit verlieren Versicherte bei der Wohngebäudeversicherung ihren Allgefahrenschutz und erhalten im Gegenzug höhere Entschädigungsgrenzen als ursprünglich vereinbart.
15.000 Betroffene konnten sich zwischen Kündigung und neuen Versicherungsbedinungen entscheiden. Wie viele dieser Altverträge weiterhin bestehen, ist unbekannt.
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