Die chaotische politische Situation in Italien hat Europas Börsen im Handelsverlauf am Dienstag noch tiefer in die Verlustzone gedrückt.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sackte um 2,23 Prozent auf 3404,96 Punkte ab und rutschte damit wieder auf das Niveau von Anfang April ab. Am Indexende sammelten sich die Aktien der Versicherer und Banken. So büßten Banco Santander und Intesa Sanpaolo jeweils rund sechs Prozent ein.
Der italienische Leitindex FTSE MIB fiel um mehr als drei Prozent. In Mailand wurde einige Werte wegen zu hoher Schwankungen vom Handel ausgesetzt. In Madrid ging es für den Ibex 35 um fast drei Prozent nach unten. Der Dax in Frankfurt stand zuletzt rund zwei Prozent tiefer.
Fundamentale Probleme Italiens bleiben
Nach der gescheiterten Regierungsbildung droht in Italien ein institutioneller Zweikampf zwischen den beiden populistischen Kräften Fünf Sterne und Lega einerseits sowie Staatspräsident Sergio Mattarella andererseits.
An den fundamentalen Problemen des hoch verschuldeten Landes ändere sich derweil nur wenig, schrieb Investmentanalyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg. Darüber hinaus würden dem vom italienischen Staatspräsidenten gewünschten Premierminister Carlo Cottarelli kaum Chancen eingeräumt, eine Regierung zu bilden, die vom Parlament akzeptiert wird. (dpa-AFX)
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