Die Mieten in Deutschland steigen weiter – insbesondere in den Großstädten. Die Neuvertragsmieten lagen im bundesweiten Durchschnitt knapp 0,9 Prozent über denen des Vorjahreszeitraum. Zu diesem Ergebnis kommt der Wohnpreisspiegel 2009/2010 des Immobilienverbands IVD.
„In den Großstädten sind die Mietpreissteigerungen höher ausgefallen als in den Mittel- und Kleinstädten“, berichtet IVD-Präsident Jens-Ulrich Kießling. Teilweise gebe es erhebliche Unterschiede in den einzelnen Segmenten und Städten.
Der Wohnpreisspiegel erfasst die Neuvertragsmieten in rund 390 deutschen Städten. In Städten mit über 100.000 Einwohnern hat der IVD mit knapp 1,9 Prozent einen doppelt so hohen durchschnittlichen Preisanstieg der Nettokaltmiete wie im Gesamtdurchschnitt aller Städte erfasst. Die höchsten Mietpreissteigerungen bei Neuvertragsmieten wurden in Mönchengladbach (plus 16,67 Prozent), Karlsruhe (plus 15,38 Prozent) und Dresden (plus 14,75 Prozent) verzeichnet.
Die hohen Mietpreissteigerungen des Vorjahres wurden laut Mietpreisspiegel nicht mehr erreicht. Allerdings sei laut IVD im Durchschnitt aller beobachteten Städte ein gleich hoher Anstieg der Mieten für Wohnungen aus dem Bestand – unabhängig von der Lage- und Ausstattungsqualität – zu beobachten. Den höchsten bundesdurchschnittlichen Anstieg verzeichnet der IVD bei Mieten für Neubauwohnungen im Erstbezug.
Geringe Neubautätigkeit bedingt Mietsteigerungen
„Die geringe Neubautätigkeit der letzten Jahre macht sich auf dem Wohnungsmarkt bereits bemerkbar“, sagt Kießling. Während die Neuvertragsmieten im Bestand weniger als im Vorjahr angestiegen sind, ist der Mietpreisanstieg im Bereich der Neubauwohnungen im Vergleich zum Vorjahr unverändert hoch geblieben. „Das Angebot und die Nachfrage nach Neubauwohnungen klaffen zunehmend auseinander. Die Folge ist ein deutlicher Mietpreisanstieg in diesem Bereich“, erläutert der IVD-Chef.
Dies gilt auch in Mittel- und Kleinstädten, wo die Mieten für Neubauwohnungen genauso stark gestiegen sind wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Im Zehn-Jahres-Vergleich fallen die Mietpreissteigerungen allerdings moderat aus“, so Kießling. Statistisch sind die Wohnungsnettokaltmieten für eine durchschnittliche Wohnung heute lediglich zwischen sechs bis zwölf Prozent höher als 1999.