Der Berliner Immobilienverband Deutschland (IVD) hat sich nachdrücklich für die Einführung von Reits (Real Estate Investment Trusts) in Deutschland ausgesprochen. Derzeit wird in der Großen Koalition noch über Vor- und Nachteile der börsennotierten Immobilienaktien debattiert.
Nach Medienberichten herrschen dabei in der SPD-Bundestagsfraktion erhebliche Vorbehalte. Finanzexpertin Nina Hauer hatte erklärt, es handle sich um ein Produkt, auf das man gut verzichten könne. Auch andere SPD-Politiker haben Bedenken wegen der ungelösten Steuerprobleme sowie Befürchtungen, dass es bei der Einbringung von Wohnungsbeständen in Reits zu negativen Auswirkungen für die Mieter kommt.
Der Vorwurf: Reits hätten nur einen kurzen Anlagehorizont und seien auf rasche Profitmaximierung ausgerichtet. ?Dies widerspricht den Erfahrungen im Ausland?, so IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick. Dort hätten Reits in der Regel einen wesentlich längeren Anlagehorizont als beispielsweise angelsächsische Investoren, die in den vergangenen Jahren Wohnungsbestände in Deutschland erworben haben. Zudem werde es auch ohne Reit-Einführung weiterhin zum Verkauf von Wohnungsbeständen kommen.
Dagegen würden deutsche Reits, so genannte G-Reits, den Kommunen laut Schick ideale Möglichkeiten bieten, weiterhin selbst Einfluss auf die Wohnungsgesellschaften auszuüben und dennoch Verkaufserlöse zu erzielen: ?Kommunen könnten als Mehrheitseigentümer bei einem Wohnungs-Reit beteiligt bleiben?, so der IVD-Vize. Darüber hinaus sei die Befürchtung, Reits seien Steuersparmodelle, unbegründet, da eine volle Besteuerung der Erträge aus Reits beim Anleger erfolge.