Die stärksten Preiszuwächse wurden mit plus 14,29 Prozent in München registriert – dort würden für eine Eigentumswohnung mittleren Wohnwerts 3.600 Euro pro Quadratmeter gezahlt, 10,53 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit großem Abstand auf Platz zwei folge Stuttgart (2.245 Euro, plus 9,87 Prozent), danach Hamburg (2.100 Euro, plus 10,53 Prozent). Einen kräftigen Preisanstieg gab es mit einem Plus von 12,9 Prozent auch in Berlin auf 1.750 Euro pro Quadratmeter.
Anziehender Neubau bleibt hinter dem Bedarf zurück
Für Neubau-Eigentumswohnungen mit mittlerem Wohnwert sind die Preise nach Angaben des IVD um rund 5,1 Prozent gewachsen. „In den Metropolen sind die Preise für neue Eigentumswohnungen jedoch deutlich schneller gestiegen“, erläutert Schick. Die Neubautätigkeit werde der wachsenden Bevölkerung nicht gerecht: Berlin etwa habe im Jahr 2013 knapp 47.000 Einwohner hinzugewonnen. Im gleichen Zeitraum seien jedoch nur 6.641 Wohnungen fertig gestellt worden.
Starker Preisanstieg an B-Standorten
Auch an B-Standorten kletterten die Preise. In Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern wurden Neubauwohnungen mit mittlerem Wohnwert laut IVD um mehr als sieben Prozent teurer, rund zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
„Anleger investieren verstärkt in B-Städte wie Münster, da sie sich dort höhere Renditen als in den Metropolen versprechen,“ erläutert Schick. „Zu sogenannten B-Städten zählen außerdem viele Universitätsstädte wie Freiburg und Heidelberg, in denen die Nachfrage nach Wohnraum hoch ist und in denen sich diese Tendenz voraussichtlich auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird.“
Erschwinglichkeit von Wohneigentum auf hohem Niveau
Trotz gestiegener Preise ist die Erschwinglichkeit einer Eigentumswohnung nach Angaben des IVD weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. „Die historisch niedrigen Zinssätze führen zu besonders günstigen Kreditkonditionen für Immobilienkäufer“, sagt Schick. Der Zinssatz von derzeit 2,55 Prozent Effektivverzinsung für ein zehnjähriges Darlehen liege fast 50 Prozent unter dem Niveau von vor zehn Jahren im Januar 2004.
Die Preise für Eigentumswohnungen seien zudem weniger stark gestiegen als die Gehälter und die Nettohaushaltseinkommen in Deutschland. Daher benötigten Immobilienkäufer heute in den meisten großen Städten weniger Nettohaushaltseinkommen, um eine Eigentumswohnung zu erwerben als noch vor 20 Jahren. (bk)
Foto: Shutterstock