Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) sind aus der Produktlandschaft deutscher Lebensversicherer nicht mehr wegzudenken. Laut einer aktuelle Umfrage des IVFP beraten derzeit rund zwei Drittel aller befragten Vermittler regelmäßig zu Indexpolicen.
Niedrigzinsumfeld wirkt auch auf Indexpolicen
Jedoch macht das Niedrigzinsumfeld den Indexpolicen zu schaffen, so dass IVFP, denn die Überschussbeteiligung der Versicherer spielt nach wie vor die entscheidende Rolle für die Renditechancen dieser Produktgattung. Die Analyse zeigt zudem, dass sich als Folge des Niedrigzinsumfeldes einige Anbieter entschieden haben, ihre Indextarife aus dem Angebot zu nehmen. Gleichwohl hat sich die Anzahl der Lebensversicherungsunternehmen mit Indexpolicen nicht verändert. Demnach können weiterhin bei 16 Lebensversicherern derartige Policen abgeschlossen werden.
Nachhaltigkeit hält Einzug bei Indexpolicen
Zudem hätten einige Anbieter haben ihre Indextarife überarbeitet. Im Fokus stand diesmal das Thema Nachhaltigkeit. So haben laut IVFP-Analyse derzeit die AXA, Barmenia, die SV-Versicherung, die Stuttgarter, der Volkswohl Bund und die Württembergische ihre Indexauswahl um nachhaltige Indizes ergänzt.
Zudem hat die Axa nach IVFP-Angaben ihr Indexmodell für den Cap-basierten Europa Aktienindex verändert. Neben einem monatlichen Cap gibt es jetzt einen monatlichen Floor.
Dies bedeutet, dass bei der Ermittlung der maßgeblichen Indexrendite monatliche Renditen nach oben und nach unten beschränkt sind. Dies hat den Vorteil, dass sehr schlechte Monate nicht mehr vollständig in die Rendite einfließen, sondern eben nur beschränkt auf beispielsweise minus 1,5 Prozent. Im Gegenzug dafür ist der Cap etwas geringer.
Im turbulenten Börsenjahr 2020, geprägt von dem Crash im Februar/März 2020 – hervorgerufen durch die Corona-Krise – mussten viele Kunden auf Renditegutschriften verzichten. Seither kannte der DAX jedoch nur eine Richtung und erreichte Ende vergangenen Jahres einen neuen Höchststand von über 16.000 Punkten. Davon profitierten auch viele Kunden von Indexpolicen und erzielten überdurchschnittlich hohe Gutschriften aus der Indexpartizipation, wie die Auswertungen des IVFP zeigen.
Welche Renditen wurden im vergangenen Jahr erzielt?
Lediglich Indexjahre, die im ersten Quartal 2021 endeten, erzielten kaum Gutschriften aus der Indexpartizipation, da bei der Ermittlung der Indexrendite der „Corona-Crash“ (März 2020) mit eingeflossen ist. Durchschnittlich erzielten Indexpolicen im Jahr 2021 eine Rendite von knapp fünf Prozent.
In der Spitze wurden sogar mehr als zehn Prozent erreicht. Dabei spielte es laut IVFP im vergangenem Jahr kaum eine Rolle, ob das Indexmodell auf dem Cap-Verfahren oder einer Partizipationsquote basiert. Eher war der Index selbst ausschlaggebend, ob Top-Renditen von mehr als zehn Prozent erzielt wurden, so das IVFP weiter.
Im Jahr 2021 wiesen Indexmodelle mit reinen Aktienindizes (Ø 5,6 Prozent) meist eine höhere Performance auf als Modelle mit einem Multi-Asset-Index (Ø 2,8 Prozent).
Wie haben sich die bisherigen Renditen verteilt?
Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich, dass in etwa 50 Prozent aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde. Heißt: Der Kunde bekam keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung. In den übrigen Fällen wurden meist Renditen zwischen null und acht Prozent erzielt. Nur in rund sechs Prozent der Fälle gabe es laut IVFP-Analyse Indexjahre mit einer Performance oberhalb von zehn Prozent.
Zudem zeigt die Analyse, dass die Wahl des Indexmodell durchaus direkte Folgen auf die Indexrenditen hat. So erzeugten Cap-Modelle im Vergleich zu Indexmodellen mit einer Partizipationsquote (Quoten-Modell) häufiger „Nullrunden“. Dafür sind diese auch in der Lage, in guten Börsenjahren höhere Renditen zu erzielen.