„Nach dem sehr guten Jahr 2021 mit zum Teil beachtlich hohen Renditegutschriften bei Indexpolicen müssen sich die Kundinnen und Kunden in den allermeisten Fällen mit einer Nullrunde begnügen“ stellt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer vom IVFP, fest. Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten: „Die gestiegenen Marktzinsen haben dazu geführt, dass erste Versicherungsunternehmen die Überschussbeteiligung für das Jahr 2023 erhöhen und somit die Renditechancen für Indexpolicen verbessern konnten“, so Hauer weiter.
Nachdem die Überschussbeteiligung – nach wie vor der entscheidende Faktor für die Renditeaussichten dieser Produktgattung – in den letzten Jahren regelmäßig nach unten angepasst werden musste, führte der Zinsanstieg dazu, dass diese für das aktuelle Jahr zum Teil wieder etwas erhöht werden konnte. Demnach haben die Versicherungsunternehmen mehr Geld für die Indexbeteiligung zur Verfügung und können den Kunden bessere Konditionen anbieten, was die Renditechancen laut IVFP wiederum erhöhe. „Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer von den gestiegenen Marktzinsen profitieren“, glaubt Hauer.
16 Lebensversicherer bieten Indexpolicen an
Aktuell haben 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot, wobei die HDI ihr Indexpolicenangebot ab sofort auf die bAV-Direktversicherung beschränkt. Während in den letzten Jahren einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet haben, gibt es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen.
Lediglich die Targo hat ihr Indexangebot um einen weltweiten Aktienindex ergänzt. Auch das Thema Nachhaltigkeit scheint bei dieser Produktgattung angekommen zu sein. So bieten inzwischen sieben Unternehmen einen grünen Index an.
„Da bei Indexpolicen jedoch das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird, kommt es eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert“, gibt Hauer zu bedenken.
Nach einem hervorragenden Börsenjahr in 2021 brachen die Börsen im Jahr 2022 aufgrund geopolitischer Krisen und einer Wende in der Fiskalpolitik deutlich ein. Dieser Einbruch bedeutete für viele Kunden, dass sie im Jahr 2022 auf Renditegutschriften verzichten mussten.
Dabei spielte es kaum eine Rolle, welches Indexmodell dem jeweiligen Vertrag zugrunde liegt. Egal ob Aktien- oder Multi-Asset-Index, ob Cap- oder Quoten-Verfahren, meist gab es keine Gutschrift aus der Indexpartizipation.
„Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2022 endete, magere ein Prozent“ resümiert Hauer.
Einen Marktüberblick über die Indexrenditen (2022) und über die unterschiedlichen Indexmodelle finden Sie hier.