Vor acht Jahren hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) erstmals die Kompetenz von Anbietern betrieblicher Krankenversicherungen (bKV) bewertet. Damals sei das Leistungsangebot der Anbieter noch sehr heterogen gewesen und die bKV in Unternehmen noch nicht weit verbreitet. Seither habe sich die Situation jedoch erheblich gewandelt, so das IVFP.
Waren in der Vergangenheit noch unterschiedliche Tarifangebot wie das Bausteinprinzip oder die Einzelauswahl vorhan, bieten im Bewertungsjahr 2024 inzwischen alle teilnehmenden Anbieter Budgettarife an, die Arbeitnehmerein flexibles Budget zur Verfügung stellen. So können Versicherte das umfangreiche Leistungsspektrum der bKV flexibel nutzen.
Auch die Online-Verfügbarkeit und das Serviceangebot der Versicherer sind inzwischen stark ausgebaut. Versicherte profitieren zudem immer mehr von digitalen Services wie Kundenportalen und erweiterten Informationsangeboten, die auch nicht versicherte Familienangehörige einbeziehen, etwa durch Gesundheitshotlines und Facharzttermin-Services. Angesichts des immer umfassenderen Leistungsangebots bezeichnet IVFP-Rating-Leiter Georg Goedeckemeyer die bKV sogar als einen seiner persönlichen Social Benefit-Favoriten.
Am aktuellen bKV-Kompetenzrating 2024 nahmen 16 Versicherer teil, fünf davon erstmals, so das IVFP. Erfahrungsgemäß beteiligten sich nur Anbieter mit hoher Kompetenz, da das interaktive Rating erhebliche interne Aufwände verlangt, schreiben die Studienautoren.
Die Bewertung erfolge im Benchmarkverfahren in den Kategorien Beratung, Vertragsgestaltung, Service & Verwaltung sowie Produktportfolio, die jeweils zu 25 Prozent in die Gesamtbewertung einfließen. In 75 Fragen wird die Kompetenz der Anbieter analysiert, wobei das IVFP auf einen intensiven Austausch setzt, um tiefergehende Einblicke zu erhalten.
Wie ist das Rating aufgebaut?
Im Teilbereich Beratung wird die Leistung der Versicherer bei der Implementierung einer bKV untersucht. Konkret geht es um die Unterstützung in der Vertriebsstruktur als auch die Informationspflichten des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer. Besonders deutlich werden die Unterschiede in der Bandbreite unterstützender Maßnahmen, beispielsweise durch den Einsatz von Beratungssoftware.
Vertragsgestaltung
Die Vertragsgestaltung ist bei einem komplexen Produkt ein wichtiger Aspekt, um Arbeitgebern ein individuelles Angebot unterbreiten zu können. Flexibilität bei Fragen zu Familienangehörigen, zur Absicherung von Vorerkrankungen und/oder laufenden Behandlungen zeigt die Kompetenz des Versicherers und wird entsprechend gewertet.
Service und Verwaltung
Um den Kunden eine umfassende Unterstützung zu bieten, ist ein optimaler Service und Verwaltung unerlässlich – etwa speziell eingerichtete Intranetseiten, eigens entwickelte Apps zur Rechnungseinreichung etc. Von großer Bedeutung ist zudem die Unterstützung der Versicherten bei der Inanspruchnahme der Leistungen. So ist beispielsweise die Verfügbarkeit eines Kundenportals für An- und Abmeldungen ein entscheidender Faktor.
Produkte: Alle Anbieter stark aufgestellt
Im Bereich Produktportfolio fällt auf, dass nahezu alle Anbieter stark aufgestellt sind, wie oben bereits ausgeführt. Dieses Ergebnis hat sich über die Jahre stark verbessert, natürlich auch, da für Arbeitgeber die Vielfalt bei den Leistungen ein wichtiges Entscheidungskriterium ist, um Mitarbeiter:innen überzeugen zu können.
Die Ergebnisse werden mit den Auszeichnungen “Exzellent – Sehr Gut – Gut“ bewertet, sowohl im Gesamtergebnis, als auch in den einzelnen Teilbereichen und die Versicherer sind innerhalb der Gesamtnoten alphabetisch sortiert. Unter https://ivfp.de/rating/ergebnisse/kompetenz-vg-bkv-2024/ stellt das IVFP die Ergebnisse online zur Verfügung.